
FC St. Pauli gegen HSV: Derby stellt Polizei vor Schwierigkeiten
Fußball-Spiel FC St. Pauli gegen Hamburger SV gilt als Risikospiel
Hamburg - Das Fußball-Derby zwischen den Hamburger Zweitligisten FC St. Pauli und HSV am Sonntag gilt als Risikospiel. Die Polizei will mit einem großen Aufgebot Krawalle vermeiden.

Man werde rund ums Millerntor-Stadion am Sonntag ähnlich stark aufgestellt sein wie beim Hinrundenspiel (0:0) im Herbst, sagte Sprecher Timo Zill.
Eine genaue Zahl an Einsatzkräften hatten die Beamten schon damals nicht genannt, aber von einem "überdurchschnittlichen Einsatz" im Vergleich zu anderen Spielen gesprochen. Die Bild-Zeitung schätzt das Aufgebot auf mindestens 1800 Polizisten.
Schon vor Anpfiff des Stadtderbys um 13.30 Uhr werde die Polizei auf eine "strikte Fantrennung" setzen, erklärte Zill. Auch nach dem Spiel sollen die Anhänger beider Zweitliga-Clubs nicht aufeinandertreffen.
HSV-Fans sollen in den Bereich südlich der Reeperbahn geleitet werden, die St. Paulianer dürfen sich nur nördlich der bekanntesten Hamburger Straße bewegen.
Man werde sich "mit starken Kräften" im Bereich der Partymeile aufhalten, kündigte Zill an.

Auf St. Pauli stelle eine konsequente Trennung der beiden Fanblöcke "eine etwas größere Herausforderung" dar als beim Hinspiel, räumte Zill ein.
Das liege daran, dass der Bereich deutlich kleiner und enger sei als das Gebiet rund um das Volksparkstadion, wo die beiden Vereine im Herbst aufeinandergetroffen waren.
Aber: "Wir sehen uns gut gerüstet", betonte Zill. Das liege nicht zuletzt auch daran, dass es eine "sehr, sehr gute Zusammenarbeit mit beiden Vereinen" gebe.
Im Vorfeld seien Aufenthaltsverbote gegen vier HSV-Hooligans ausgesprochen worden, sagte Zill. Außerdem habe man 60 mögliche Gefährder gezielt angesprochen.
Zill kündigte außerdem an, dass die Polizei sich die Option offenhalte, wenn erforderlich nach dem Spiel ein Hinweisportal freizuschalten, auf dem Bürger im Zusammenhang mit Straftaten Fotos und Videos hochladen können.
Beim Hinrundenspiel hatte die Polizei von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch gemacht. Damals war nach dem torlosen Spiel ohne Sieger alles ruhig geblieben.
Die bevorstehende Begegnung wurde dennoch als sogenanntes Risikospiel eingestuft. Das hat unter anderem zur Folge, dass im Stadion nur alkoholfreies Bier ausgeschenkt werden darf.
Fotos: dpa/Axel Heimken, dpa/Christian Charisius