Frau ist Zuhause nackt, jetzt steht sie deshalb vor Gericht
Utah (USA) - Eine Frau muss sich derzeit vor Gericht verantworten, weil sie Zuhause oben ohne gearbeitet hat. Ihr droht nun eine Registrierung als Sexualstraftäterin (TAG24 berichtete).
Die Hausfrau Tilli Buchanan soll bereits Ende 2017 oder Anfang 2018 zusammen mit ihrem Ehemann in der Garage gearbeitet haben, als sich beide entschieden, ihre Kleidung obenrum auszuziehen.
Fortan waren beide "oben ohne" am Werk.
Nun steht die Frau deshalb vor Gericht. Dort erklärte sie, dass die beiden dies nur getan haben, um die Kleidung vor Staub zu schützen.
Ihr Ehemann wird indes nicht angeklagt, berichtet CBS News.
Das Problem an der nackten Arbeit: Die Stiefkinder der Frau im Alter von 9 bis 13 Jahren sollen sie damals so gesehen haben.
In den USA ist man somit ein Triebtäter und muss sich als Sexualstraftäter registrieren. Scheinbar spielt es keine Rolle, wo man sich ohne einen Teil seiner Kleidung aufhält.
Die Anwälte von Tilli Buchanan argumentieren nun, dass das Gesetz unfair ist, weil es Männern und Frauen unterschiedliche Rechte einräumt, wenn sie ihre Brüste entblößen.
Gerichtsverhandlung wird lange andauern
Die Frau und ihre Anwälte fordern jetzt das Gericht auf, die Anklage wegen dieses Vergehens einzustellen und das Gesetz zu reformieren.
Der aktuelle Passus sei verfassungswidrig.
Die Staatsanwaltschaft spricht sich jedoch dagegen aus, da Nacktheit in dem Land auch die Brüste von Frauen meint und das nun mal gegen die Moral sei.
Am vergangenen Dienstag starteten die Verhandlungen. Die Richterin sieht diesen Fall aber nicht als lapidare Ordnungswidrigkeit und will deshalb weitere Termine in den nächsten Monaten zum Anhören ansetzen.
Der Fall könnte somit die Gesetze im US-Bundesstaat Utah ändern.
Einen ähnlichen Gerichtsprozess gab es bereits in Colorado zum Beginn dieses Jahres. Dort wurde das Recht danach geändert und Frauen dürfen nun Zuhause ihren Oberkörper unbedeckt lassen.
Die Richter standen bei der Verhandlung auf der Seite von "Free the Nipple"-Aktivisten, die argumentierten, dass das Verbot Frauen und Männer von Gesetzes Wegen unterschiedlich behandelte. Dasselbe Gericht soll aber auch im selben Monat Frauen verurteilt haben, die an einem öffentlichen Strand "oben ohne" unterwegs waren.