Bus-Mahnmal steht jetzt unter Polizeischutz

Das Kunstwerk „Monument“ vor der Frauenkirche steht jetzt unter Polizeischutz (Foto von Dienstag, 7.2.)
Das Kunstwerk „Monument“ vor der Frauenkirche steht jetzt unter Polizeischutz (Foto von Dienstag, 7.2.)  © Ove Landgraf

Dresden – Das umstrittene Kunstwerk „Monument“ auf dem Dresdner Neumarkt steht unter Polizeischutz! Wegen offener Anfeindungen im Internet beobachtet die Polizei jetzt dauerhaft das Werk des deutsch-syrischen Künstlers Manaf Halbouni (32).

„Das Monument wird bewacht. Details zum genauen Umfang der Bewachung öffentlich zu machen, würde dem Sinn der Maßnahme widersprechen“, so Polizeisprecher Marko Laske (42) gegenüber TAG24.

Fest steht aber, dass am Neumarkt zusätzlich mehrere, auch private Kameras installiert sind, die den Platz zeigen (zum Beispiel hier).

Übergriffe auf die Busse gab es bislang noch nicht. Im Gegenteil: Vereinzelt zündeten Menschen Kerzen an dem Kunstwerk an oder brachten Rosen im Gedanken an Kriegsopfer an.

Die drei senkrecht aufgestellten Busse sorgen seit Dienstag für eine kontroverse Auseinandersetzung mit dem Krieg in Syrien (TAG24 berichtete). Bei der Eröffnung wurden Oberbürgermeister Dirk Hilbert und der Pfarrer der Frauenkirche massiv ausgebuht.

Am Mittwoch sorgte ein Reuters-Foto, auf dem die Flagge einer islamistischen Rebellengruppe auf den originalen Bussen in Aleppo zu sehen ist, für Zündstoff (zum Artikel). Inzwischen ist das Dresdner Kunstwerk international bekannt, wird weltweit in Medien thematisiert.

Unterstützung gab es am Donnerstag von Marion Ackermann, der Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Sie sagte zu dem Kunstwerk: „Mit seinem Monument vor der Dresdner Frauenkirche schafft der junge, in Dresden lebende Künstler Manaf Halbouni ein beeindruckendes Denkmal der Erinnerung an den Krieg – sei es der Krieg in Syrien oder der Zweite Weltkrieg. Der Künstler möchte unsere Wahrnehmungsfähigkeit auf subversive Art durch das Symbol der Mobilitätsfreiheit schärfen und auf die Zerstörung der Hochkultur, die Dresden und Aleppo gemeinsam ist, hinweisen.“

Der Aufbau auf dem Neumarkt sei ein Brückenschlag zwischen verschiedenen Kulturkreisen, die gemeinsame Schicksale teilten, so Frau Ackermann.

Ein Anschlag auf die Busse würde Dresdens Image schaden. Deshalb Polizeischutz!
Ein Anschlag auf die Busse würde Dresdens Image schaden. Deshalb Polizeischutz!  © Ove Landgraf