Fall Maddie McCann: Top-Journalist erhebt schwere Vorwürfe gegen Eltern und Geheimdienst

Praia da Luz (Portugal) - Die britische Presse zeigt sich empört: Der in Rente befindliche Gründer der portugiesischen Tageszeitung "Sol", Jose Antonio Saraiva (71), erhebt schwere Vorwürfe. Der Journalist behauptet, dass der britische Geheimdienst in das Verschwinden von Madeleine McCann involviert war!

Maddies Eltern Kate und Gerry mit ihren anderen Kindern (Archivbild).
Maddies Eltern Kate und Gerry mit ihren anderen Kindern (Archivbild).  © DPA

Das damals dreijährige Mädchen verschwand vor knapp 12 Jahren in einer Ferienanlage in Praia da Luz. Am 3. Mai jährt sich das Verschwinden von Maddie erneut. Vermutlich nimmt Jose Antonio Saraiva dies zum Anlass, um seine Theorie preiszugeben.

Laut "SUN" geht der 71-Jährige mit seinen Vorwürfen allerdings noch ein ganzes Stück weiter. So behauptet Saraiva in der neuesten Ausgabe seiner Wochenzeitung, dass Madeleines Mutter Kate (51), zur Zeit des Verschwindens ihrer Tochter, als Agentin für den britischen Geheimdienst MI5 gearbeitet hat.

Diese Behauptung ist nicht neu. Auch der portugiesische Polizist Goncalo Amaral (59), der damals als Chefermittler im Fall Maddie tätig war, warf Kate McCann dies einst vor.

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Jose Antonio Saraiva glaubt zu wissen, dass die angeblichen geheimdienstlichen Tätigkeiten von Maddies Mutter mit dem Verschwinden ihres Kindes in Zusammenhang stehen.

Sind die Eltern von Maddie McCann Spione?

Am 3. Mai 2019 jährt sich Maddies Verschwinden zum zwölften Mal.
Am 3. Mai 2019 jährt sich Maddies Verschwinden zum zwölften Mal.  © DPA

Eine Ärztin namens H. Santos habe, laut Saraiva, Kate McCann als MI5-Agentin identifiziert und das Verschwinden ihrer Tochter so erklärt. Gegen Gerry McCann (51) erhebt Jose Antonio Saraiva ähnliche Vorwürfe, glaubt, dass auch der Vater von Madeleine mit dem britischen Geheimdienst zusammengearbeitet haben könnte.

In seiner eigenen Zeitung "Sol" behauptet Saraiva, dass der Politiker Gordon Brown (68), der von Juni 2007 bis Mai 2010 britischer Premierminister war, damals einen offiziellen Vertreter nach Portugal schickte. Dieser sollte sich vor Ort über den Fall Maddie informieren. Das sei laut Saraiva vollkommen unüblich.

Die Erklärung, dass Brown mit Gerry McCann zusammen zur Schule gegangen sei und ihm deshalb half, sei laut Saraiva aus mehreren Gründen absurd. Der offensichtlichste Grund, warum dies nicht sein könne, sei der Altersunterschied von 17 Jahren zwischen Gerry McCann (51) und Gordon Brown (68).

Polizeichef Goncalo Amaral erhob einst heftigste Vorwürfe gegen die McCanns

Der ehemalige Chefermittler Goncalo Amaral (59) stritt sich mit Maddies Eltern mehrfach vor Gericht.
Der ehemalige Chefermittler Goncalo Amaral (59) stritt sich mit Maddies Eltern mehrfach vor Gericht.  © DPA

Der ehemalige portugiesische Polizeichef Goncalo Amaral meinte zudem in der Netflix-Doku über Madeleine McCann, dass britische Geheimagenten "mit Sicherheit involviert waren", als Maddie verschwand.

Die Sprecherin der McCanns, Clarence Mitchell, erklärte, die Weigerung der Familie, an der neuen Netflix-Serie "Das Verschwinden von Madeleine McCann", teilzunehmen, beruhte auf ihrer Überzeugung, dass sie Verschwörungstheoretiker ermutigen könnte und bei der laufenden Suche nach Maddie keineswegs helfen würde.

Kate McCann bestand von Anfang an darauf, dass ihre Tochter entführt worden war. Sie und ihr Mann hatten den Ermittler Goncalo Amaral wegen seiner Behauptungen im umstrittenen Buch "Die Wahrheit der Lüge" von 2008 vor Gericht gebracht (TAG24 berichtete). Er behauptet darin, dass Maddie tot sei und ihre Eltern dafür verantwortlich.

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