Verletzter Schwan verirrt sich auf A4!
Rettungs-Odyssee auf der Autobahn 4 bei Rammenau
Von Hermann Tydecks
Rammenau - Ein Kamerad der Freiwilligen Feuerwehr Pulsnitz fand auf dem Standstreifen der Autobahn 4 bei Rammenau einen verletzten Schwan.

Ihm gelang die Rettung, doch die eigentliche Odyssee begann danach: Niemand wollte das Tier aufnehmen.
Rico Löb (27) war privat in seinem Wagen Richtung Görlitz unterwegs: "Der zersauste Schwan lief auf dem Standstreifen herum, blutete leicht. Überall lagen Federn.
Ich hielt an, rief meine Kameraden um Hilfe. Die Wehren aus Pulsnitz und Ohorn eilten herbei, stülpten dem Schwan eine Decke über und legten ihn behutsam in Löbs Auto.
Der fuhr zum Tierheim Bautzen, stand dort aber vor verschlossenen Türen. "Nicht zuständig", hieß es dann telefonisch.
Bei der Vogelschutzwarte in Neschwitz erreichte Löb zunächst gar keinen. Auch die Autobahnpolizei konnte nicht helfen. Schließlich hieß es von den Vogelschützern, der zuständige Jäger sei verantwortlich.
"Doch niemand wusste, wer das ist, eine Liste hatte keiner parat", ärgert sich Löb. Schließlich brachte er den Schwan zurück zum Teich neben der Autobahn, wo das Tier offenbar lebte, von Artgenossen empfangen wurde. "Zum Glück ging es ihm sichtlich besser", so Retter Löb.
Rund 80 Kilometer hatte er da zurückgelegt, drei Stunden vergeblich Hilfe gesucht.


Fotos: xcitepress/rl