Streit um Räumpflicht: Promi-Anwalt zum Schneeschippen verurteilt

Von Theo Stiegler
Zwickau - Streitlustig war er schon immer - jetzt hat der Zwickauer Promi-Anwalt Jens Schmitt (60) vorm Amtsgericht den Streit um ein 10-Euro-Knöllchen verloren.
Aufregung gab es schon 2011, als Schmitt per einstweiliger Verfügung Konzerte auf der Freilichtbühne stoppen ließ - die Musik war ihm in seiner angrenzenden Villa zu laut.
Bekannt wurde er auch als Retter des Sachsenring-Nachfolgebetriebs „SASIT“, dessen Inhaber er mittlerweile ist.
Diesmal ging’s um einen Fußweg am „SASIT“-Gelände. Offizielle Adresse: Kopernikusstraße 56.
An das Gelände grenzen entlang der Kopernikusstraße rund 100 Meter Fußweg.

Weil dieser im Winter nicht beräumt wurde, gab’s von der Stadt ein Bußgeld über 10 Euro.
Schmitt ging in Widerspruch, wurde vom Rechtsanwalts-Kollegen Marcus Lau vertreten: „Hier geht es um Rechtssicherheit. Die Firma hat nach diesem Fußweg hin überhaupt keinen Ausgang, nutzt eine eigene Zufahrt.“
Da die Straße für die Allgemeinheit da sei, sollte sich die Stadt selber um die Räumung kümmern.
Amtsrichter Stefan Noback wies den Einspruch zurück: „Eine eigene Zufahrtsstraße befreit die Firma noch lange nicht von den Pflichten eines Anliegers.“
Schmitt wartet jetzt auf das schriftliche Urteil. Er sagte zu MOPO24: „Danach überlegen wir uns weitere rechtliche Schritte.“
Fotos: Uwe Meinhold, Theo Stiegler
Titelfoto: Import