
RB Leipzig verballert Elfer und sagt mit Pleite "Tschüß, Bundesliga!"
Fußball-Bundesliga: Die Roten Bullen verlieren mit 1:2 bei Werder Bremen
Von Nico Zeißler
Bremen - RB Leipzig hat sich mit einer Auswärtsniederlage aus seiner dritten Bundesliga-Saison verabschiedet. Die Sachsen verloren mit einer B-Elf am 34. Spieltag 1:2 (0:1) beim SV Werder Bremen und sorgten gleichzeitig dafür, dass die Norddeutschen noch ein Wörtchen in Sachen internationales Geschäft mitreden durften - doch die Konkurrenz machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Vor 42.100 Zuschauern im Weserstadion trafen Milot Rashica (35. Minute) und Claudio Pizarro für den SVW, Nordi Mukieles Tor (86.) reichte nicht.

Für die Roten Bullen ging es in diesem Spiel nur noch um die goldene Ananas, dennoch wollte man im Rhythmus bleiben vor dem Pokalfinale gegen den Meister FC Bayern nächsten Samstag (20 Uhr/ARD, Sky). Bremen hingegen musste gewinnen, um die letzte Chance für das Erreichen der Europa League zu wahren.
In einer offensiv äußerst mageren ersten Halbzeit gingen die Bremer in der 35. Minute durch einen Elfmetertreffer von Milot Rashica mit 1:0 in Führung. In den gesamten ersten 45 Minuten landeten gerade einmal drei Versuche auf den beiden Kästen, darunter eine Leipziger Doppelchance in der Nachspielzeit.
Kurz nach Wiederbeginn sah Marcelo Saracchi nach einer Beinahe-Notbremse die Gelbe Karte. Das hätte auch Rot sein können. Fünf Minuten später vergab Bruma einen Handelfmeter (54.).
Tore fielen dann keine mehr. Leipzigs B-Elf verlor nach 15 ungeschlagenen Ligaspielen in Serie wieder einmal, Bremen verpasste trotz des Dreiers die Europa League, da Wolfsburg (8:1 gegen Augsburg) gewann.
10 Neue in der Startelf - Geburtskind Ilsanker beginnt als Kapitän

XXL-Rotation bei den Bullen: Mvogo, Mukiele, Ilsanker, Upamecano, Saracchi, Adams, Haidara, Bruma, Augustin und Matheus Cunha begannen für Gulácsi, Konaté, Halstenberg, Demme, Werner (alle nicht im Kader), Klostermann, Orban, Sabitzer, Forsberg und Poulsen (alle Bank). Nur Laimer ist nach dem 0:0 gegen die Bayern übrig geblieben.
Dafür, dass RB mit einer besseren B-Elf antrat, die so noch nie zuvor zusammen gespielt hatte, waren die ersten Minuten geprägt von teils ansehnlichem Kombinationsspiel, Mut nach vorn und einer sicheren Defensive.
Doch weder der Gastgeber noch die Sachsen konnten bis zur 35. Minute einen Torschuss verbuchen. Eine der besten Gelegenheiten (aber ohne Schuss auf den Kasten) entstand, als Cunha den Ball im Strafraum bekam, diesen aber nicht verwerten konnte (34.).
Und zur großen Überraschung gab es dann Elfmeter! Yuya Osako trat Upamecano (erstes Spiel seit 19. Januar) im Strafraum gegen dessen gestrecktes Bein, der Japaner fiel. Schiedsrichter Dr. Felix Brych sah sich die Szene auf dem Bildschirm an und entschied auf Strafstoß. Den verwandelte Milot Rashica sicher zum 1:0 (35.). Es war der erste Torschuss im gesamten Spiel.
Eine ereignisarme erste Halbzeit endete mit einer Doppelchance für RB durch Bruma (Pfosten) und Matheus Cunha (Jiri Pavlenka hält), die 3650 mitgereisten Leipziger Fans sahen von ihrem Team offensiv sonst sehr wenig.
Bruma versemmelt Elfmeter, Pizarro macht den Sack zu

Zu Beginn der letzten Bundesliga-Halbzeit der Saison hatten die Bullen Glück, dass sie noch mit elf Mann weiterspielen durften: Marcelo Saracchi (erstes Spiel seit 8. Dezember!) foulte als (vor-)letzter Mann Rashica und bekam dunkelgelb.
Kurz danach gab es schon wieder Strafstoß, diesmal für Leipzig! Marco Friedl bewegte seinen Arm im Sechzehner klar zum Ball, korrekter Elfmeter. Bruma trat an - und schoss über die Latte (54.).
Das nächste Highight im Leipziger Spiel war dann die Einwechslung von Leihgabe Emile Smith Rowe. Der Engländer kam für Tyler Adams (64.). Und mit Yussuf Poulsen (für Jean-Kévin Augustin) und Emil Forsberg (für Konrad Laimer) wurden auch noch zwei Stammkräfte eingewechselt - Rangnick wollte hier nicht verlieren (70.).
Nach Forsbergs Weitschuss übers Tor kamen die Sachsen doch noch zum Ausgleich: Saracchi mit einer Flanke von links, Nordi Mukiele setzte sich von seinen Gegenspieler ab und drückte die Kugel zum 1:1 ins Tor (86.).
Doch es war noch nicht Schluss. Der eingewechselte 40-jährige Claudio Pizarro, der noch ein Jahr dranhängt, erzielte in der 88. Minute des 2:1-Siegtreffer. Es bleibt dabei, RB kann in Bremen auch im dritten Anlauf einfach nicht gewinnen.
Die dritte Bundesliga-Saison für die Roten Bullen ist Geschichte, zum dritten Mal erreichten sie das internationale Geschäft, darunter zwei Mal die Champions League. Nächsten Samstag (20 Uhr/ARD, Sky) hat das Team des scheidenden Trainers Ralf Rangnick die Chance auf den ersten Titel im Profifußball im Finale des DFB-Pokals gegen den FC Bayern München.

Fotos: Picture Point