Ärzteschaft im Südwesten: Zusatzbezeichnung "Homöopathie" soll gestrichen werden

Stuttgart - Die Zusatzbezeichnung Homöopathie soll nach einem Zeitungsbericht aus der Weiterbildungsordnung der Ärzte im Südwesten gestrichen werden.

Globuli sollen den Körper dazu bringen, sich selbst zu heilen. (Symbolbild)
Globuli sollen den Körper dazu bringen, sich selbst zu heilen. (Symbolbild)  © 123rf/filmfoto

Dies beschloss die Vertreterversammlung der baden-württembergischen Ärztekammer, wie die "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" (Dienstag) berichteten. Damit folgten die hiesigen Mediziner der Entscheidung aus zwölf anderen Bundesländern, in denen dies bereits geschehen sei.

Konkret bedeutet die Streichung der Zusatzbezeichnung Homöopathie, dass die 386 Ärztinnen und Ärzte in Baden-Württemberg, die eine Weiterbildung in Homöopathie gemacht haben, dies zwar auch weiterhin angeben dürfen, etwa auf ihrem Praxisschild oder im Internet.

Und es dürfe jeder Mediziner auch künftig homöopathisch diagnostizieren und therapieren. Aber es werde für Patienten künftig schwieriger, herauszufinden, welcher Arzt homöopathisch arbeite, weil Ärztekammern keine Weiterbildungen mehr anbieten und Mediziner die Zusatzbezeichnung nicht mehr neu erlangen können.

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Allerdings sei das letzte Wort noch nicht gesprochen: Zunächst muss die Verhältnismäßigkeit geprüft werden, heißt es von der Landesärztekammer. Und auch das baden-württembergische Sozialministerium müsse den Vorschlag zur Abschaffung noch prüfen.

Homöopathische Arzneimittel sind umstritten. Sie sollen den Körper dazu bringen, sich selbst zu heilen. Basis sind pflanzliche, mineralische und tierische Substanzen. Die stark verdünnten Wirkstoffe werden meist als Tropfen, Tabletten oder Kügelchen (Globuli) verabreicht.

Titelfoto: 123rf/filmfoto

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