Klimawandel beeinträchtigt den Wald und die Wanderfreude

Fellbach - Eine Woche lang stand das Wandern im Remstal bei Stuttgart im Mittelpunkt. Tausende kamen, um beim Deutschen Wandertag gemeinsam unterwegs zu sein. Auch die Hitze spielte eine große Rolle.

Der deutsche Wandertag treibt tausende Wanderer in die Wälder und Felder.
Der deutsche Wandertag treibt tausende Wanderer in die Wälder und Felder.  © Bernd Weißbrod/dpa

Der Erhalt der biologischen Vielfalt und der Klimawandel sind aus Sicht des Deutschen Wanderverbandes die größten Herausforderungen der kommenden Jahre.

Deutlich sichtbar sei der Klimawandel schon jetzt am schlechten Zustand des Waldes und der gesamten Infrastruktur für das Wandern, sagte Verbandspräsident Hans-Ulrich Rauchfuß (72) zum Abschluss des Deutschen Wandertages am Sonntag in Fellbach bei Stuttgart laut Mitteilung.

Zerstörte Wege und Wegweisungen sowie unbrauchbare Rastplätze seien hier nur Beispiele, sagte Rauchfuß. Trotz der Hitze seien die Wanderungen und Veranstaltungen gut besucht gewesen. Zahlen wurden nicht genannt.

Zukunft des Deutschen Wandertags bleibt offen

Die Zukunft des Wandertags ist unklar.
Die Zukunft des Wandertags ist unklar.  © Bernd Weißbrod/dpa

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (74, Bündnis 90/Die Grünen), selbst passionierter Wanderer und Schirmherr des 121. Deutschen Wandertages, sagte, Wandernde hätten einen besonders wachen Sinn für das Artensterben.

"40 Prozent aller wildlebenden Tier- und Pflanzenarten in Baden-Württemberg sind gefährdet, um uns herum ist es stiller geworden. Unsere biologische Vielfalt ist massiv bedroht. Uns bleiben nur noch wenige Jahre, um die Klimaerhitzung zu bremsen und um unsere biologische Vielfalt zu retten." Er bedankte sich für das ehrenamtliche Engagement der Wandervereine und -verbände unter anderem wegen ihrer Maßnahmen zum Landschaftsschutz.

Der Deutsche Wandertag ist nach Angaben des Verbands das größte Wander-Event weltweit. Seit über 120 Jahren lädt der DWV gemeinsam mit einem Mitgliedsverein in eine Region ein.

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"Wandertagshauptstadt" in diesem Jahr war Fellbach am Fuße des 470 Meter hohen Kappelbergs. Beim Wandertag im nordhessischen Bad Wildungen waren im vergangenen Jahr wegen der starken Corona-Einschränkungen nur rund 3000 Wanderer gezählt worden. Im Jahr zuvor musste das Event wegen der Pandemie verschoben werden.

Im Jahr 2023 wird es ebenfalls keinen Wandertag geben - es hatte sich keine Kommune oder Region beworben.

Titelfoto: Bernd Weißbrod/dpa

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