Nach tödlichem Angriff auf zwei Mädchen: Kurzzeitig Verdächtiger nimmt sich das Leben

Illerkirchberg - Zwei Tage nach dem Gewaltverbrechen an zwei Mädchen in Illerkirchberg bei Ulm hat sich ein vorübergehend Verdächtiger (25) nach Angaben der Ermittler das Leben genommen. Am Mittwoch habe er sich vor einen Zug geworfen, wie die Polizei mitteilte.

Nach dem tödlichen Angriff auf die zwei Mädchen soll sich ein anfangs Verdächtiger umgebracht haben.
Nach dem tödlichen Angriff auf die zwei Mädchen soll sich ein anfangs Verdächtiger umgebracht haben.  © Christoph Schmidt/dpa

Ein 27-Jähriger - ebenfalls Eritreer - soll am Montag in Illerkirchberg bei Ulm zwei Mädchen auf dem Schulweg angegriffen und schwer verletzt haben. Eines der Opfer starb später in der Klinik.

Wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Donnerstag berichteten, war der 25-Jährige aus Eritrea festgenommen und verhört worden und kam wenig später wieder frei. Es habe keinen Tatverdacht gegen ihn und einen weiteren Mann gegeben, betonten die Behörden.

Der mutmaßliche Angreifer sei nach der Tat in die Wohnung des 25-Jährigen geflüchtet.

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Die Obduktion ergab, dass die 14-Jährige mit türkischem Migrationshintergrund nach Stichverletzungen verblutete. Das zweite Mädchen im Alter von 13 Jahren wurde schwer verletzt.

Die Polizei fand bei dem 27-Jährigen ein Messer, das die Ermittler für die Tatwaffe halten. Der 27-Jährige befinde sich in einem Justizvollzugskrankenhaus und schweige weiter zu den Vorwürfen.

Festgenommener Verdächtiger verletzte sich selbst

Die Mädchen befanden sich auf ihrem Schulweg.
Die Mädchen befanden sich auf ihrem Schulweg.  © Bernd Weissbrod/dpa

Der 27-jährige Verdächtige der Gewalttat soll sich nach ersten Erkenntnissen selbst verletzt haben. Die Staatsanwaltschaft verspricht sich nach Angaben vom Donnerstag von rechtsmedizinischen Untersuchungen mehr Aufschluss darüber, wie es konkret zu den Verletzungen kam.

Gegen den Verdächtigen wurde Haftbefehl wegen Mordes und versuchten Mordes erlassen. Laut Staatsanwaltschaft gab es zunächst keine Anhaltspunkte, dass sich der Mann und die Opfer kannten. Die Ermittler prüfen nach eigenen Angaben, ob der 27-Jährige zuvor auffällig aggressiv gewesen sei.

Bei den Behörden war der Mann vor dem Angriff nicht durch Gewalttaten bekannt. Er befindet sich den Angaben zufolge seit 2016 in Deutschland.

Normalerweise berichtet TAG24 nicht über Suizide. Da der Vorfall aber in Zusammenhang mit einem Verbrechen steht, hat sich die Redaktion entschieden, den Fall zu thematisieren.

Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.

Erstmeldung: 11.28 Uhr, aktualisiert um 12.35 Uhr.

Titelfoto: Christoph Schmidt/dpa

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