Narren schnellen schwäbisch-alemannische Fastnacht ein

Weingarten - Nach coronabedingten Einschränkungen in Vorjahren haben Narren die Hochphase der schwäbisch-alemannischen Fastnacht gestartet.

Eugen Hund, ehemaliger Leiter des Ordnungsamts, sowie weitere Mitglieder der Plätzlerzunft Altdorf-Weingarten 1348 schnellen mit ihren Karbatschen die schwäbisch-alemannische Fasnacht ein.
Eugen Hund, ehemaliger Leiter des Ordnungsamts, sowie weitere Mitglieder der Plätzlerzunft Altdorf-Weingarten 1348 schnellen mit ihren Karbatschen die schwäbisch-alemannische Fasnacht ein.  © Felix Kästle/dpa

Mancherorts wurde die Fastnacht am Freitag (Dreikönigstag) offiziell ausgerufen, woanders gab es das sogenannte Einschnellen, bei dem lange Peitschen knallen. Zum "Häs" (Kostüm) werden in der "fünften Jahreszeit" oft kunstvoll geschnitzte Masken getragen, "Larven" oder "Schemen" genannt.

Die Corona-Pandemie hatte den Narren einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Denn statt Partys waren Abstandsregeln und Beschränkungen bei Umzügen auf der Tagesordnung.

Die Fastnacht im Südwesten startet deutlich später als der Karneval etwa in dessen Hochburgen Mainz, Köln und Düsseldorf, wo die Saison schon am 11. November beginnt. Die Fastnacht ist vorwiegend traditionell geprägt.

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Die Narren verkörpern meist Figuren aus der Dorf- und Stadtgeschichte sowie Fabelwesen und Tiere. Statt "Helau" und "Alaaf" lautet der Narrenruf "Narri-Narro".

Eine der ältesten Narrenvereinigungen Deutschlands

Die 1924 gegründete Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) mit Sitz in Bad Dürrheim (Schwarzwald-Baar-Kreis) ist eine der ältesten Narrenvereinigungen Deutschlands. In ihr sind 68 Narrenzünfte aus den Regierungsbezirken Freiburg, Tübingen und Stuttgart, dem bayerischen Regierungsbezirk Schwaben sowie fünf Kantonen in der Schweiz zusammengeschlossen.

Die "Goldene Narrenschelle", die von der Vereinigung verliehen wird, geht am 7. Februar an Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (56, CSU).

Titelfoto: Felix Kästle/dpa

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