Organtransplantation: Im Ländle ist man skeptisch

Stuttgart - Derzeit warten 1060 Menschen aus Baden-Württemberg auf ein neues Organ.

Derzeit warten 1060 Menschen aus Baden-Württemberg auf eine neues Organ. Die meisten von ihnen (807) warten auf eine neue Niere.
Derzeit warten 1060 Menschen aus Baden-Württemberg auf eine neues Organ. Die meisten von ihnen (807) warten auf eine neue Niere.  © Daniel Maurer/dpa

Das seien elf bei der Stiftung Eurotransplant registrierte Patienten weniger als vor einem Jahr, teilte die Techniker Krankenkasse (TK) am Montag in Stuttgart mit.

Die meisten von ihnen warten auf eine neue Niere (807).

Auch bundesweit hat sich die Zahl der Wartenden reduziert: Nach 9200 Betroffenen zum Stichtag 1. Januar 2021 stehen nun 8470 Menschen auf der Warteliste.

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Laut Eurotransplant wurden im Jahr 2021 in Baden-Württemberg 457 Organtransplantationen realisiert, darunter 84 Lebendspenden. Damit hat sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (450) leicht erhöht.

"Trotz der Corona-Pandemie sind die Kliniken personell und finanziell in der Lage, Organe zu transplantieren", betont TK-Landeschefin Nadia Mussa. Im Gegensatz zu einigen anderen Eurotransplant-Ländern sei es in Deutschland nicht zu einem Einbruch der Organspendezahlen infolge der Pandemie gekommen.

Wie in den meisten Bundesländern ist auch zwischen Main und Bodensee die absolute Zahl der gespendeten Organe gesunken - von 376 im Jahr 2019 auf 341 im vergangenen Jahr.

Südwesten ist Vorletzter im Bundesvergleich

Bei den Organspendern auf eine Million Einwohner lag der Südwesten 2021 bei 9,7 (2020: 9,6 ). Das war der zweitniedrigste Wert im Bundesländervergleich. Im Nachbarland Bayern war innerhalb eines Jahres der Wert von 10 auf 8,4 abgesackt; im Osten reduzierte sich die Zahl von 15,5 auf 14,5 .

Vor zwei Jahren hatte der Bundestag mit dem "Gesetz zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende" verschiedene Maßnahmen beschlossen, um die Bürgerinnen und Bürger besser über das Thema zu informieren, zum Beispiel in Bürgerämtern oder durch Ärzte. Die neue Regelung tritt zum 1. März in Kraft.

"Ob man Organe spenden möchte oder nicht, ist eine sehr persönliche Entscheidung", betonte TK-Chefin Mussa. Wichtig sei, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und seinen Willen zu dokumentieren. Wer nicht spenden möchte, kann auch das auf dem Organspendeausweis festhalten.

Titelfoto: Daniel Maurer/dpa

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