18 Menschen unter übelsten Bedingungen über die Grenze geschleust

Guben - In Guben, einer Kleinstadt in Brandenburg, kontrollierte der Zoll am Donnerstagnachmittag gegen 15 Uhr einen litauischen Kleintransporter. In ihm befanden sich unter lebensgefährdenden Bedingungen 18 Menschen ohne Aufenthaltspapiere. Der mutmaßliche Schleuser (32) wurde festgenommen.

18 Menschen kauerten in dem dreckigen Kastenwagen in völliger Dunkelheit und ohne Luftzufuhr.
18 Menschen kauerten in dem dreckigen Kastenwagen in völliger Dunkelheit und ohne Luftzufuhr.  © Bundespolizei

Der litauische Fahrer (32) des Kühlkastenwagens wies sich mit seinem gültigen Reisepass aus.

Als die Einsatzkräfte des Zolls die Tür der Ladefläche öffneten, fanden sie 18 Personen in völliger Dunkelheit, ohne Zufuhr von frischer Luft vor. Die Ladefläche war dreckig und die Menschen klagten über starken Hunger, Durst und sanitäre Bedürfnisse.

Die geschleuste Gruppe bestand aus zwölf iranischen, vier afghanischen sowie zwei irakischen Staatsangehörigen im Alter von 5 bis 44 Jahren. Unter ihnen befanden sich ein 5-jähriger Junge und ein 10-jähriges Mädchen sowie zwei allein reisende 14-jährige Mädchen. Keiner von ihnen konnte Dokumente für ihren Aufenthalt vorzeigen.

Der mutmaßliche Schleuser muss in U-Haft

Die Einsatzkräfte übergaben die Männer sowie die zwei Kinder an die Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt, nachdem die polizeilichen Maßnahmen und strafprozessuale Bearbeitung abgeschlossen waren. Die Gruppe äußerte, dass sie Schutz ersuche. Das zuständige Jugendamt übernahm die Obhut der beiden allein reisenden Mädchen.

Gegen den mutmaßlichen Schleuser (32) ermittelt die Bundespolizei wegen des Verdachts des Einschleusens von Ausländern unter lebensgefährdender Behandlung. Er muss in Untersuchungshaft.

Drei Stunden später wird eine weitere Gruppe aufgelesen

Mithilfe von mehreren Hinweisen aus der Bevölkerung sowie Informationen von der Polizei Brandenburg stoppte die Bundespolizei keine drei Stunden später 16 weitere Menschen. Diese Gruppe bestand aus elf afghanischen und fünf türkischen Staatsangehörigen, die zu Fuß zwischen den Ortschaften Gosda und Döbern unterwegs waren. Auch sie hatten keine Aufenthaltspapiere bei sich.

In diesem Fall dauert die weitere polizeiliche Bearbeitung noch an.

Titelfoto: Bundespolizei

Mehr zum Thema Brandenburg: