Verbraucher-Schützer warnen vor Run auf Elektro-Heizungen

Leipzig - Die explodierenden Gaspreise sorgen für einen Ansturm auf Heizlüfter, Öl-Radiatoren und Infrarotheizungen. Verbraucherschützer warnen allerdings vor falschen Erwartungen. Denn die Elektroheizungen sind bestenfalls eine teure Notlösung.

Trotz hoher Gaspreise ist elektrisches Heizen wesentlich teurer, sagt Verbraucherschutz-Referent Joshua Jahn.
Trotz hoher Gaspreise ist elektrisches Heizen wesentlich teurer, sagt Verbraucherschutz-Referent Joshua Jahn.  © Verbraucherzentrale

In den meisten Baumärkten gibt es jetzt Sonder-Präsentationsflächen für elektrische Heiz-Alternativen. Und die eher moderaten Anschaffungskosten für Öl-Radiatoren, Heizlüfter & Co. lassen immer mehr Menschen zugreifen.

Doch wer glaubt, damit sparen zu können, ist auf dem Irrweg.

Da diese Geräte Strom direkt in Wärme wandeln, seien sie im Betrieb teurer als normal funktionierende Gasheizungen, sagt Joshua Jahn von der Verbraucherzentrale Brandenburg. "Solange Erdgas, Heizöl oder Holzpellets günstiger als Strom und verfügbar sind, macht es ökonomisch keinen Sinn, auf eine Elektroheizung umzusteigen."

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Für Erdgas seien die Preise zwar enorm gestiegen, sie befänden sich aber immer noch deutlich unter den aktuellen Strompreisen.

Die Kosten pro Kilowattstunde Wärme könnten sich deshalb bei der Nutzung von Heizlüftern oder Infrarotheizungen nahezu verdreifachen, so der Energie-Experte.

Elektrische Heizlüfter sind in der Anschaffung preiswert, im Verbrauch aber sehr teuer.
Elektrische Heizlüfter sind in der Anschaffung preiswert, im Verbrauch aber sehr teuer.  © Frank Rumpenhorst/dpa

Für Menschen mit einer Gasheizung wären solche Elektro-Alternativen nur als Notlösung sinnvoll - wenn die komplette Gasversorgung zusammenbrechen würde.

Titelfoto: Montage: Frank Rumpenhorst/dpa; Verbraucherzentrale

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