Verdacht auf Steuerhinterziehung: Razzia auf der Oligarchen-Jacht "Dilbar"

Bremen - Ermittler haben am Dienstag bei Bremen die Jacht eines russischen Unternehmers durchsucht. Das bestätigte die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt am Main. Kreisen zufolge richtete sich die Aktion gegen den russischen Oligarchen Alischer Usmanow (69), bei dem Schiff handelt es sich um die Luxusjacht "Dilbar".

Die "Dilbar" in der Lürssen Werft: Ermittler haben am Dienstag die Luxusjacht eines russischen Unternehmers durchsucht.
Die "Dilbar" in der Lürssen Werft: Ermittler haben am Dienstag die Luxusjacht eines russischen Unternehmers durchsucht.  © Jörn Hüneke/TNN/dpa

An der Durchsuchung beteiligt waren 60 Beamtinnen und Beamte, wie aus einer Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft hervorgeht. Auch Marinesoldaten begleiteten die Aktion, um mögliche Verstecke auf dem Schiff besser zu finden.

In der Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt hieß es, in einem Verfahren gegen einen 69-jährigen Unternehmer aus der Russischen Föderation habe die Generalstaatsanwaltschaft mit dem Bundeskriminalamt und der Staatsanwaltschaft München II eine Motorjacht in Norddeutschland durchsucht.

Die Frankfurter Staatsanwaltschaft hält das Geldwäscheverfahren in ihren Händen. Der russische Unternehmer steht im Verdacht, 2017 bis 2022 mehrere Transaktionen veranlasst zu haben, um die Herkunft von Geldern zu verschleiern, hieß es von den Ermittlern.

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Es bestehe der Verdacht, dass die verschobenen Gelder aus Straftaten stammten, insbesondere aus Steuerhinterziehungsdelikten. Das Volumen der Geldschiebereien soll sich nach derzeitigem Stand der Ermittlungen im mehrstelligen Millionenbetrag bewegen.

Der russische Unternehmer soll dabei sein umfangreiches und komplexes Netzwerk an Gesellschaften überwiegend in sogenannten Offshore-Staaten genutzt haben.

Bereits am Mittwoch wurden mehrere Objekte durchsucht

Am 21. September wurde die Luxusjacht "Dilbar" nach Bremen gezogen.
Am 21. September wurde die Luxusjacht "Dilbar" nach Bremen gezogen.  © Jonas Walzberg/dpa

Ein Sprecher der Frankfurter Staatsanwaltschaft sagte, die Durchsuchung stehe auch im Zusammenhang mit Immobilien des Mannes am Tegernsee in Bayern und Durchsuchungen in der vergangenen Woche.

Am vergangenen Mittwoch waren eine Villa in der Promi-Gegend Rottach-Egern südlich von München sowie gleichzeitig bundesweit über 20 weitere Objekte in Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Hamburg durchsucht worden.

Auch damals hieß es, die Aktion richte sich gegen den russischen Oligarchen Alischer Usmanow, der mit den Gebäuden in Verbindung gebracht wird. Der Unternehmer wird verdächtigt, im Zuge der Sanktionen gegen Russland wegen es Angriffskrieges gegen die Ukraine Gelder ausgegeben zu haben, die eingefroren waren.

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Die Durchsuchung der Jacht habe auch einen internationalen Bezug gehabt, da der Einsatz zugleich der Umsetzung eines Rechtshilfeersuchens des US-Justizministeriums diente, hieß es von der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft.

Titelfoto: Jörn Hüneke/TNN/dpa

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