Corona-Demo im Erzgebirge: Erst "Spaziergang", dann großes Feuerwerk

Zwönitz - Auch an Neujahr sind im Erzgebirge wieder Hunderte Corona-Maßnahmen-Gegner auf die Straßen gegangen. Die Polizei war diesmal offenbar kaum präsent.

Hunderte Maßnahmen-Gegner spazierten am Samstagabend durch Zwönitz. Anschließend wurden auf dem Markt Bengalos und Raketen gezündet.
Hunderte Maßnahmen-Gegner spazierten am Samstagabend durch Zwönitz. Anschließend wurden auf dem Markt Bengalos und Raketen gezündet.

Mit Plakaten und Trillerpfeifen liefen am Samstagabend Hunderte Bürger durch Zwönitz. "Frieden, Freiheit, keine Diktatur", riefen die Teilnehmer, während sie quer durch die Stadt liefen.

Der Protest richtete sich gegen die aktuellen Corona-Maßnahmen und gegen eine drohende allgemeine Impfpflicht.

Erlaubt ist ein solcher "Corona-Spaziergang" wegen der aktuellen Corona-Verordnung nicht. Die Polizei war laut TAG24-Informationen allerdings kaum präsent, lediglich ein Streifenwagen soll den Demo-Zug begleitet haben.

Verfolgungsjagd im Erzgebirge: Drogen-Tütchen fliegen aus Skoda
Erzgebirge Verfolgungsjagd im Erzgebirge: Drogen-Tütchen fliegen aus Skoda

Am Zwönitzer Marktplatz endete die Tour mit einem großen Knall. Hier packten einige Teilnehmer Handfackeln, sogenannte Bengalos, und andere Feuerwerkskörper aus und zündeten diese - auch das ist derzeit nicht erlaubt. Den Teilnehmern war das offenbar egal, sie applaudierten und feierten die Knall-Aktion.

Auch in Stollberg sollen etliche Maßnahmen-Gegner durch die Straßen gelaufen sein.

Mit Bannern zogen die Maßnahmen-Gegner durch Zwönitz.
Mit Bannern zogen die Maßnahmen-Gegner durch Zwönitz.

Zwönitz: Böller-Attacke auf Wahlkreisbüro von Marco Wanderwitz

Das Wahlkreisbüro von Marco Wanderwitz (46, CDU) wurde durch Pyrotechnik beschädigt.
Das Wahlkreisbüro von Marco Wanderwitz (46, CDU) wurde durch Pyrotechnik beschädigt.  © Holm Helis

Am Samstagnachmittag wurde zudem bekannt, dass das Wahlkreisbüro des ehemaligen Ostbeauftragten der Bundesregierung Marco Wanderwitz (46, CDU) in Zwönitz durch Pyrotechnik beschädigt wurde - offenbar ein gezielter Anschlag!

Ein Fenster wurde durch die Böller-Aktion beschädigt, Glasscherben liegen im Inneren des Büros verstreut. Offenbar geschah der Anschlag in der Silvesternacht. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Wanderwitz hatte mit einer Aussage für mächtig Wirbel gesorgt. Der CDU-Bundestagsabgeordnete sagte, dass ein Teil der ostdeutschen Wähler der Demokratie den Rücken gekehrt habe und ein Teil der AfD-Wähler dauerhaft für die Demokratie verloren sei. Für diese Aussage gab es selbst aus den eigenen Reihen Kritik.

Durch das "Ossi-Bashing" machte sich der CDU-Politiker in Sachsen unbeliebt. Vermutlich der Grund für die Böller-Attacke auf sein Wahlkreisbüro.

Titelfoto: privat

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