Mittweida - Gemeinsam mit Papa Thomas "Rups" Unger (53) und den Randfichten aus dem Erzgebirge stand Toni Kraus (25) als kleiner Junge auf der Bühne und wurde als "Klaane Flugficht" bekannt. Doch längst ist er den Kinderschuhen entwachsen, macht nun Pop statt Schlager und am 2. September erscheint sein drittes Album: "Tag X".

Toni, was meint "Tag X"?
"Tag X" ist ein Tag, an dem Dinge geschehen, die unserem Leben eine entscheidende Richtungsänderung geben: Der Tag, an dem wir unserer großen Liebe begegnen. Der Tag, an dem wir uns mit jemandem aussprechen, mit dem wir uns jahrelang gestritten haben. Oder ein Tag, an dem man schwer erkrankt und neu über sein Leben nachdenkt - so war es in meinem Fall.

Dein Lieblings-Song auf dem Album?
Jeder einzelne bedeutet mir viel, jeder einzelne ist wie ein Baby, das man großzieht. Gerade gefällt mir "Skinny Jeans" richtig gut, in dem ich davon singe, oft der schmächtige Junge gewesen zu sein, der es nur in die Friend Zone geschafft hat bei den Mädchen, in die ich verliebt war.

Singst Du auch in "Douglas" über eigene Erfahrungen?
"Douglas" handelt vom Vermissen eines geliebten Menschen und dass man nach seinem Duft sucht, den es natürlich nirgendwo abgefüllt in Flaschen gibt. Es steckt einiges an persönlicher Erfahrung mit drin: Ich habe meine erste große Liebe nach über drei Jahren Beziehung aufgegeben, weil ich glaubte, noch etwas "erleben" zu müssen.

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Ich hatte noch mehrere Jahre mit dieser Entscheidung zu hadern. Ich war mal in einer Parfümerie und habe an ihrem Parfüm gerochen, um zu checken, ob es noch was mit mir macht.

Am Freitag ist Deine vorerst letzte Singleauskopplung "Nur Liebe" erschienen.
Es ist eine Liebeshymne an (m)einen Lieblingsmenschen.

Wer ist das?
Seit über drei Monaten geht meine Freundin an meiner Seite. Wir führen eine Fernbeziehung über knapp 500 Kilometer. Ich weiß, dass ich mich auf sie verlassen kann, auch wenn sie am anderen Ende der Republik ist. Das ist sehr besonders.

Ist Dein drittes Album der endgültige Befreiungsschlag von deiner "Flugficht"-Vergangenheit?
Für mich persönlich hab ich mich von der "Flugficht" längst befreit. Der letzte Auftritt ist 13 Jahre her, seit neun Jahren existiert mein Pop-Projekt „TONI“. Gerade im Osten ist vielen die "Flugficht" aber noch immer präsent und das ist ja auch etwas Schönes.

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Ich mag es nur nicht, darauf oder auf die Verbindung zu meinem Papa als Ex-Randfichte reduziert zu werden. Ich möchte wahrgenommen werden als der, der ich heute bin und mit dem, was ich tue.

Danke Toni für das Interview zu deinem neuen Album!