Die letzte Mühle im Erzgebirge: Hier entsteht das Stollenmehl!

Grünhainichen - Als Alltagsprodukt im Supermarkt hegt Mehl ein eher unscheinbares Dasein. Kaum einer fragt sich noch, wie es entsteht. Gab es 1950 bundesweit noch 19.000 Mühlen, sind es heute noch 550. Und im Erzgebirge nur noch eine: die C. F. Rolle Mühle an der Zschopau. 

Dr. Thomas Rolle (65) ist ein Geschäftsführer des traditionellen Familienunternehmens, das seit 1856 in sechster Generation besteht.
Dr. Thomas Rolle (65) ist ein Geschäftsführer des traditionellen Familienunternehmens, das seit 1856 in sechster Generation besteht.  © Ralph Kunz

Das Familienunternehmen beschäftigt 20 Mitarbeiter, wird in sechster Generation geführt und produziert seit 1856. Pro Tag werden 40 Tonnen Getreide vermahlen. Kein Wasserrad, sondern eine moderne Turbine verwandelt Wasserkraft in Elektrizität.

Wichtig für das Überleben im Mühlensterben war die Mischung aus Tradition und neuen Ideen. Als ein mit dem Umweltpreis prämierter Lebensmittelbetrieb hat sich die "Mühle mit Herz" zum Spezialisten entwickelt. 

"Wir meistern den Spagat zwischen Historie und aktuellen Anforderungen an ein Lebensmittelunternehmen - Gesicht und Geschichte", sagt Geschäftsführer Thomas Rolle (65).

Team zu klein für höhere Spielklasse: Kreisliga-Meister sucht Frauen für Aufstieg
Erzgebirge Team zu klein für höhere Spielklasse: Kreisliga-Meister sucht Frauen für Aufstieg

Im 1994 eröffneten Mühlenladen finden sich Backmischungen für Brote und Kuchen sowie eine Vielfalt an Mehlen aus regionalen Getreideernten. Hier liegt die Besonderheit: Neben bekannten, setzt die Rolle-Mühle auch auf historische, fast vergessene Mehlsorten wie Gelbweizen- und Emmermehl.

Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Im Mühlenladen werden Backmischungen für Brote und Kuchen sowie Mehle aus regionalen Getreideernten angeboten.
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Im Mühlenladen werden Backmischungen für Brote und Kuchen sowie Mehle aus regionalen Getreideernten angeboten.  © Ralph Kunz
In der Mühle wird Korn zu Mehl gemahlen. 40 Tonnen Getreide laufen täglich durch die letzte Mühle im Erzgebirge.
In der Mühle wird Korn zu Mehl gemahlen. 40 Tonnen Getreide laufen täglich durch die letzte Mühle im Erzgebirge.  © Ralph Kunz
Im Turbinenhaus der Rolle Mühle in Grünhainichen wird die Energie der Zschopau zu Strom.
Im Turbinenhaus der Rolle Mühle in Grünhainichen wird die Energie der Zschopau zu Strom.  © Ralph Kunz
Die Rolle Mühle wird den aktuellen Anforderungen an ein modernes Lebensmittelunternehmen gerecht und hat lange Tradition.
Die Rolle Mühle wird den aktuellen Anforderungen an ein modernes Lebensmittelunternehmen gerecht und hat lange Tradition.  © Ralph Kunz

Besonders beliebt ist derzeit das spezielle Stollenmehl. Denn das erzgebirgische Weihnachtsgebäck bedarf nicht nur genügend Zeit, um sein volles Aroma zu entwickeln. Es braucht vor allem die richtigen Zutaten - dazu gehört auch das richtige Mehl. 

Titelfoto: Ralph Kunz

Mehr zum Thema Erzgebirge: