Neue Regierung, neues Glück? Erzgebirge setzt weiter auf unterirdische Energie
Aue-Bad Schlema - Knall auf Fall wurde 2019 ein ehrgeiziges Vorhaben gestoppt, mit dem Sachsen einen nicht unwesentlichen Anteil zur Energiewende hätte beitragen können. In Bad Schlema sollte aus der Tiefe der Erde Wärme geholt werden, die auch zur Stromerzeugung geeignet ist. Vor Ort hofft man jetzt auf die neue Bundesregierung - wird die das totgesagte Projekt wieder zum Leben erwecken?

Bereits zu DDR-Zeiten gehörten die Sachsen zu den weltweit führenden Forschern in der Tiefen-Geothermie.
Das Prinzip: Über ein bis zu fünf Kilometer tiefes Bohrloch wird Wasser in eine geeignete Felsformation gepresst und dort erhitzt. Zurück an der Oberfläche wird es vielfältig zur Energieerzeugung genutzt.
Vor acht Jahren wurde mit viel Aufwand für das Erzgebirge eine seismische 3D-Karte erstellt. Ein bestens geeigneter Standort für ein Pilotprojekt fand sich in Wildbach bei Bad Schlema.
Als man vor zwei Jahren nur noch auf den 25 Millionen Euro teuren Fördermittelbescheid durch die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe wartete, sagte die zum Bereich des Wirtschaftsministers Peter Altmaier (63, CDU) gehörende Behörde ab - zu hohe wirtschaftliche Risiken.
Mit dem sich anbahnenden Regierungswechsel in Berlin könnte die Absage aber noch einmal auf den Prüfstein kommen. Das hofft zumindest Aues Bürgermeister Heinrich Kohl (65, CDU): "Es ist die Frage, wie ernst das Ziel der CO2-Reduzierung genommen wird. Wir sind weiter offen für diese Technologie."



Bad Schlema, was inzwischen zu Aue gehört, könnte so dauerhaft mit Wärme und Strom versorgt werden.
Titelfoto: Kristin Schmidt, Daldrup & Söhne AG