Ganz legal! Freunde aus Sachsen und Tschechien treffen sich zwischen den Grenzen
Neuhausen - Was machen Deutsche und Tschechen, die sich wegen der geschlossenen Grenzen nicht sehen dürfen? Sie treffen sich einfach zwischen den Grenzsteinen!

Der Club der Tschechisch-Deutschen Partnerschaft hat genug von der Schließung und ruft deswegen zu diesem ungewöhnlichen Wiedersehen auf. Da kann die Polizei nur zuschauen: Rund 60 Mitglieder des Clubs verabreden sich jetzt aller zwei Wochen zum "Samstag für Nachbarschaft".
Ein solcher Treff findet am Göhrener Tor bei Neuhausen auf 820 Höhenmetern statt. Eigentlich sind die Grenzen auch für Wanderer dicht, doch die Club-Freunde haben Schlupflöcher gefunden. "Zwischen den Grenzsteinen liegen etwa 20 Meter. Genau dort kommen wir zum Picknick zusammen", erklärt Mitorganisator Lars Helbig (46).
Seit zwei Jahren existiert die länderübergreifende Partnerschaft. Der harte Club-Kern umfasst etwa 100, die Facebook-Gruppe 1300 Mitglieder.
Durch Corona waren regelmäßige Treffen nicht möglich und man hat sich aus den Augen verloren. Gemeinsam geplante Reisen mussten abgesagt werden. Für den Club sind die Regierungsmaßnahmen nicht nachvollziehbar. "Die lange Grenzschließung ist unbegründet", so Helbig. Viele Angestellte aus Tschechien, die in Deutschland auf ihren Job angewiesen sind oder umgekehrt, seien während der strengen Auflagen aus ihren Familien gerissen worden.


Das nächste Clubtreffen findet am 30. Mai statt.
Titelfoto: Bernd März