Stollberger soll Enkelin seiner Freundin missbraucht haben

Stollberg/Chemnitz - Vier Jahre lang soll ein Stollberger (51) die Enkelin seiner Lebensgefährtin missbraucht und seine Taten aufgenommen haben. Seit Freitag wird dem Mann im Landgericht Chemnitz der Prozess gemacht.

Mario N. (51) vor dem Chemnitzer Landgericht. Ihm werden unter anderem schwerer sexueller Kindesmissbrauch und die Herstellung von kinderpornografischen Schriften zur Last gelegt.
Mario N. (51) vor dem Chemnitzer Landgericht. Ihm werden unter anderem schwerer sexueller Kindesmissbrauch und die Herstellung von kinderpornografischen Schriften zur Last gelegt.  © Haertelpress/Harry Härtel

Mario N. soll im Zeitraum von 2017 bis 2021 in seiner Wohnung die heute elfjährige Enkelin wiederholt sexuell missbraucht haben. Er nutzte die Arglosigkeit des Kindes der Anklage zufolge schamlos aus: Laut Staatsanwältin Marita Recken (54) habe er unter anderem eine Zeckenuntersuchung vorgetäuscht oder das Kind zu Yoga-Übungen überredet.

Dabei habe er das Mädchen nicht nur unsittlich berührt, sondern sich auch am Intimbereich des Mädchens gerieben haben. Doch damit nicht genug: Der Angeklagte soll einige seiner Taten mit dem Handy gefilmt haben, um Bildcollagen zu erstellen, die mit pornografischen Texten versehen waren.

Mario N. sitzt zurzeit in der JVA Dresden. Beim Prozessauftakt am Freitag wurde lediglich die Anklage verlesen. Die Zeugenvernehmung einer Polizistin musste aufgrund von Krankheit verschoben werden. Auch der Angeklagte selbst äußerte sich zu den Tatvorwürfen zunächst nicht. Der Verteidiger des Angeklagten war ebenfalls krank. Pflichtverteidiger Lars Schönherr (52) sprang für den Kollegen ein.

Da in Zukunft auch Teile der Videos dem Gericht vorgeführt werden, werden diese Termine unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Auch die Abschlusserklärungen werden nicht öffentlich verlesen. Die Prozess wird am 13. Dezember fortgesetzt. Dann sollen die Mutter und die Großmutter des Opfers aussagen.

Titelfoto: Haertelpress/Harry Härtel

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