Wutbrief an MP Kretschmer: Bürgermeister beklagen "Wirrwarr" bei Corona-Regeln

Annaberg-Buchholz - Mehrere Bürgermeister des Erzgebirges wenden sich mit einem offenen Brief an MP Michael Kretschmer (45, CDU). Darin schildern die Rathaus-Chefs den wachsenden Unmut der Bevölkerung ihrer Städte hinsichtlich der coronabedingten Beschränkungen.

Bekam einen offenen Brief von mehreren Bürgermeistern aus dem Erzgebirge: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (45, CDU).
Bekam einen offenen Brief von mehreren Bürgermeistern aus dem Erzgebirge: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (45, CDU).  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

So heißt es: "Der Sinn einiger Maßnahmen erschließt sich nicht mehr." Neben durchaus logischen Schritten gebe es immer mehr Regelungen, "welche den Eindruck von Aktionismus hinterlassen".

Die Rede ist von einem "Wirrwarr von inzwischen kaum mehr überschaubaren Normen". Damit aber verliere man die Unterstützung der Menschen. Es dränge sich der Eindruck auf, die Inzidenz müsse "um ihrer selbst Willen geschützt werden". Dabei aber sei sie den Bürgern kaum noch erklärbar.

Das Problem, so die Autoren: Durch die geringen Einwohnerzahlen der Städte und Dörfer würden bereits wenig positiv Getestete die Werte hochschnellen lassen.

Der Schneeberger Bürgermeister Ingo Seifert (50, FW/BIKA).
Der Schneeberger Bürgermeister Ingo Seifert (50, FW/BIKA).  © Klaus Jedlicka
Rolf Schmidt (61, FW), Annaberg-Buchholz.
Rolf Schmidt (61, FW), Annaberg-Buchholz.  © dpa/Jan Woitas

Zu den Unterzeichnern gehören unter anderen Rolf Schmidt (Freie Wähler) aus Annaberg-Buchholz, André Heinrich (parteilos) aus Marienberg und Ingo Seifert (Freie Wähler/Bika) aus Schneeberg.

Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa, Klaus Jedlicka, dpa/Jan Woitas, 123rf/Anatolii Kovalov

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