Die Energiekrise macht alles teurer: Bäcker überrascht mit gewagter Reaktion

Wölfersheim - Die Benzinpreise an Tankstellen gehen wieder nach oben, Lebensmittel im Supermarkt sind mitunter 50 Prozent teurer als noch vor wenigen Wochen und Mieten sowie Nebenkosten schießen in ungeahnte Höhen: Die anhaltende Energiekrise macht nicht nur Privatleuten, sondern auch Betrieben aus allen Sparten schwer zu schaffen. Mit einer "Brotpreisbremse" will eine Bäckereikette zumindest etwas Licht am Ende des Tunnels schaffen.

Auch für die Bäckerei-Ketter Hinnerbäcker aus der hessischen Wetterau ist die Energiekrie ein Nackenschlag. Doch dieser soll zumindest vorerst nicht auf die Kunden umgelegt werden. (Symbolfoto)
Auch für die Bäckerei-Ketter Hinnerbäcker aus der hessischen Wetterau ist die Energiekrie ein Nackenschlag. Doch dieser soll zumindest vorerst nicht auf die Kunden umgelegt werden. (Symbolfoto)  © dpa/Fabian Sommer

Urheber des teigigen Wortspiels ist der hessische Bäckereibetrieb Hinnerbäcker aus Wölfersheim im Wetteraukreis.

Bereits Anfang September machten die Verantwortlichen unter der Führung von Til Steinhauer (24) für ihre insgesamt 70 Filialen im gesamten Bundesland den Einheitspreis für alle Brotlaibe auf allen vorhandenen Plattformen publik.

Doch was steckt genau dahinter? Während es auch bei der backenden Konkurrenz in letzter Zeit stets zu Preiserhöhungen gekommen war, ruderte Hinnerbäcker in die komplett entgegengesetzte Richtung und verlangt ab sofort lediglich 2,50 Euro für jeden Laib Brot, der in der Auslage zu haben ist.

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Für die Kundschaft des Familienunternehmens könnte diese gewagte Reaktion auf die Energiekrise kaum gelegener kommen. Immerhin ist es damit möglich, bis zu 1,70 Euro pro Brot zu sparen.

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Wie Steinhauer gegenüber der Bild-Zeitung erklärte, erhofft man sich durch die Brotpreisbremse natürlich einen enormen Kundenzuwachs.

Um diesen zu erreichen musste man jedoch an die eigenen Reserven gehen. Denn nur durch das gute Wirtschaften sowie den enormen Ausbau des Filialnetzes in den vergangenen Jahren war es dem Traditionsunternehmen möglich, den Kundenrabatt trotz stetig steigender Energiekosten aus eigener Tasche zu stemmen.

"Wir machen keinen Gewinn mehr", schilderte Steinhauer den aktuellen Stand der Dinge. Andauern soll der Brotpreisdeckel wohl mindestens bis Ende des Jahres.

Ob sich die allgemeine Lage bis dahin wieder halbwegs entspannt haben wird oder ob derartige Aktionen wiederholt werden, bleibt abzuwarten.

Titelfoto: dpa/Fabian Sommer

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