Vorgetäuschte Liebe: 57-Jährige verliert mehrere Tausend Euro durch "Romance-Scamming"

Schwerin - Eine 57-jährige Schwerinerin wurde Opfer von sogenanntem "Romance-Scamming" (vorgetäuschte Liebe) und verlor dadurch Tausende Euro.

Die 57-Jährige habe den Betrug zu spät erkannt und zahlte dem Mann mehrere Tausend Euro. (Symbolbild)
Die 57-Jährige habe den Betrug zu spät erkannt und zahlte dem Mann mehrere Tausend Euro. (Symbolbild)  © Finn Winkler/dpa

Wie die Polizei jetzt erklärte, lernte die Frau den Scammer im Juli dieses Jahres über ein soziales Netzwerk kennen und tauschte mit ihm über einen längeren Zeitraum Nachrichten aus.

Im Laufe der Zeit bat der unbekannte Tatverdächtige, der sich als amerikanischer Soldat im Auslandseinsatz ausgab, unter einer Legende um Geld, heißt es weiter. Die 57-Jährige habe den Betrug zu spät erkannt und zahlte dem Mann mehrere Tausend Euro.

Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und warnt die Bevölkerung vor der dreisten Betrugsmasche. Das Love- oder Romance-Scamming fange harmlos an. "Die Scammer suchen auf Online-Partnerbörsen oder in sozialen Netzwerken wie Instagram, Snapchat oder Facebook nach Opfern und durchforsten dort die Mitgliederlisten. Eine kurze Online-Einladung zum Chat dient vielen als Erstkontakt."

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Mit einem seriösen Eindruck und ungewöhnlichen Lebensgeschichten beeindrucken sie dann ihre Opfer. Scam-Männer geben sich den Angaben nach als Ingenieure, Architekten, Soziologen, Konstrukteure in der Ölindustrie, als Tierärzte, Computerspezialisten und U.S.-Soldaten aus. Auf den Fotos des Scammer-Profils bekämen weibliche Opfer eine attraktive weiße Person präsentiert - die Bilder seien allerdings gestohlen, und der Täter sitze wahrscheinlich in Westafrika.

"Davon merken die Opfer allerdings nichts, denn diese Chat-Bekanntschaften sprechen perfekt Englisch oder benutzen kostspielige Übersetzungstools für ihre Mails."

Auch Männer geraten in die Fänge von weiblichen Scams

Die Bilder von Scam-Frauen sind meist gestohlen oder extra für das Scamming fotografiert worden. (Symbolbild)
Die Bilder von Scam-Frauen sind meist gestohlen oder extra für das Scamming fotografiert worden. (Symbolbild)  © Julian Stratenschulte/dpa

Scam-Frauen würden sich bevorzugt als Krankenschwestern, Ärztinnen, Mitarbeiterinnen im Waisenhaus oder als Lehrerinnen, Schauspielerinnen sowie als Geschäftsfrauen jeder Art ausgeben, warnt die Polizei.

Ihre in Netzwerken und auf Dating-Seiten geteilten Bilder von attraktiven Frauen seien allerdings auch meist gestohlen oder für das Scamming fotografiert worden. Das sei an Fotostrecken mit ähnlichen Posen und Kleidung zu erkennen.

Anders als bei den Herren, geben sich viele von ihnen als Russinnen aus, heißt es weiter. "Sie können aber auch aus Südamerika, Thailand, Afrika oder Europa stammen. Auch alle Scam-Frauen beherrschen die englische Sprache, manchmal sogar die deutsche Sprache, perfekt."

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Um nicht in die Falle zu tappen, rät die Polizei: "Grundsätzlich sollte man Menschen, die man nie persönlich kennengelernt oder gesehen hat, kein Geld überweisen oder auf sonstige Forderungen eingehen. Gerade im Internet tummeln sich viele Betrüger, die an der Gutgläubigkeit ihrer Mitmenschen viel Geld verdienen wollen."

Weitere Informationen zum Thema findet Ihr unter polizei-beratung.de.

Titelfoto: Finn Winkler/dpa

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