Endlich wieder zum Friseur: Oberammergauer Passion geht zu Ende

Oberammergau - Am Sonntag wird Jesus in Oberammergau ein vorerst letztes Mal ans Kreuz geschlagen: Nach mehr als 100 Vorstellungen gehen die Oberammergauer Passionsspiele dieses Jahres zu Ende.

Der Darsteller des Jesus, Frederik Mayet (3.v.l), steht bei einer Probe im Mai 2022 auf der Bühne.
Der Darsteller des Jesus, Frederik Mayet (3.v.l), steht bei einer Probe im Mai 2022 auf der Bühne.  © Angelika Warmuth/dpa

Wenn der letzte Vorhang fällt, haben rund 412.000 Zuschauer das weltbekannte Laienspiel vom Leiden, Sterben und der Auferstehung Christi gesehen.

Immer wieder musste die Spielleitung trotz täglicher Tests der Darsteller mit coronabedingten Ausfällen umgehen. Es wurde aber keine einzige Vorstellung abgesagt.

Trotz der Hürden wurden mehr Tickets verkauft als erwartet. Die Auslastung lag bei rund 91 Prozent. Für die oberbayerische Gemeinde als Veranstalter wird ein Millionengewinn bleiben.

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Ein Teil des Erlöses wird in die nächste Passion 2030 fließen - schon in zwei Jahren starten die Vorbereitungen.

Ob Spielleiter Christian Stückl (60), der die Passion zum vierten Mal inszenierte, noch einmal die Passion leitet, ist nicht entschieden.

Der 60-Jährige, der auch Intendant des Münchner Volkstheaters ist, ließ dies offen.

Letzte Vorstellung der Oberammergauer Passionsspiele

Stückl hatte 2020 die Passion wegen der Pandemie um zwei Jahre verschoben. Alle zehn Jahre bringt das kleine Bergdorf das außergewöhnliche Schauspiel auf die Bühne.

Noch am Sonntag werden die ersten Darsteller beim Friseur sitzen. Seit Aschermittwoch 2021 hatten die Mitwirkenden Friseurverbot, so will es die Tradition.

Die Passionsspiele gehen auf ein uraltes Pestgelübde zurück: 1633 versprachen die Oberammergauer, alle zehn Jahre das "Spiel vom Leiden, Sterben und Auferstehen unseres Herrn Jesus Christus" aufzuführen, um weitere Todesfälle abzuwenden.

Titelfoto: Angelika Warmuth/dpa

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