Essen aus Telefonzelle: "Foodsharing" gegen Verschwendung von Lebensmitteln

Coburg - Mit einer "Foodsharing-Telefonzelle" in der Altstadt will Coburg der Verschwendung von Lebensmitteln entgegenwirken.

Die alte Telefonzelle in der Metzgergasse vor dem Stadtbüro der Diakonie Coburg wird nun als Ausgabestelle für gespendetes Essen genutzt.
Die alte Telefonzelle in der Metzgergasse vor dem Stadtbüro der Diakonie Coburg wird nun als Ausgabestelle für gespendetes Essen genutzt.  © Daniel Vogl/dpa

Aus dem gelben ehemaligen Fernsprecher könne jeder vor dem Wegwerfen gerettetes Essen herausnehmen, sagte ein Sprecher der Stadt Coburg in Oberfranken. Beim "Foodsharing" ("Essen-Teilen") werden genießbare Lebensmittel, die ansonsten im Müll gelandet wären, an Menschen verteilt, die sie gebrauchen können.

Anders als bei den Tafeln müssen beim Foodsharing die Empfänger der Lebensmittel nicht unbedingt ein geringes Einkommen haben. Das Angebot steht allen offen. Über eine Internetplattform teilen Foodsharing-Aktivisten mit, welche Lebensmittel an welchem Standort (den sogenannten Fairteilern) abgeholt werden können.

Ehrenamtliche des Coburger Foodsharing-Netzwerks nehmen Essensspenden entgegen, prüfen, ob sie noch genießbar sind, und verteilen sie an mehreren Ausgabestellen - eine davon ist die gelbe Telefonzelle in der Metzgergasse vor dem Stadtbüro der Diakonie Coburg.

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Rund um die Uhr kann man von dort Lebensmittel mitnehmen. Überwiegend seien es Backwaren, heißt es von der Diakonie.

Beitrag zur Nachhaltigkeit: Gerettete Lebensmittel für Bedürftige

Rund ein Jahr Arbeit steckt nach Angaben der Verantwortlichen hinter der Foodsharing-Telefonzelle, die kein Telefon mehr hat. In einer Kooperation hatten unter anderem Stadt, Diakonie und örtliche Foodsharing-Aktivisten den ehemaligen Fernsprechautomaten über eBay angeschafft, entkernt, abgeschliffen und neu gestrichen, wie Stadt und Diakonie mitteilten.

Die Stadt sieht das Projekt als Beitrag zur Nachhaltigkeit. Wie eine Sprecherin von Foodsharing betont, hat die Belieferung der Coburger Tafel Vorrang - dieser nehme man nichts weg.

Titelfoto: Daniel Vogl/dpa

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