"Freischuss" von Quali bis Abi: Elternverband richtet Forderungen an Kultusministerium
München - Als Konsequenz auf die unterschiedlichen Voraussetzungen im Unterricht während der Corona-Pandemie hat der bayerische Elternverband (BEV) fünf grundlegende Forderungen an das Kultusministerium gestellt.

Darunter: Ein "Freischuss" für alle Abschlussprüfungen und eine gemeinsame Entscheidung von Lehrern und Eltern statt Noten als Kriterium fürs Vorrücken und den Übertritt.
Unter den aktuellen Bedingungen hätten nicht alle Kinder und Jugendlichen die gleichen Bildungschancen, betonte der BEV am Dienstag in München mit Blick auf technische Ausstattung, familiäre Unterstützung, Quarantänen und die unterschiedliche Dauer des Distanzunterrichts. "Unter solchen Unterschieden erhobene Leistungsnachweise und Noten sind in keiner Weise vergleichbar."
Die erreichten Noten sollten deshalb nicht mehr als Kriterien für Versetzungen und den Übertritt herangezogen werden. Stattdessen solle die grundsätzliche Eignung des Schülers von Lehrern und Eltern gemeinsam beurteilt werden.
Außerdem solle bei den Abschlussprüfungen ein Fehlversuch möglich sein, fordert der BEV. Muss wegen Corona ein Schuljahr wiederholt werden, dürfe dies nicht auf die Höchstdauer der Schulzeit oder die Gesamtdauer der Ausbildung angerechnet werden.
Wenn es dann mal wieder Präsenzunterricht gibt, sollten erst nach zwei Wochen wieder Proben geschrieben werden - und zwar höchstens zwei pro Woche.
Die vorgeschriebene Anzahl von schriftlichen Leistungsnachweisen soll nach den Vorstellungen des Elternverbands zudem zum Richtwert herabgestuft werden.
Titelfoto: dpa/Sebastian Kahnert