Corona-Winter is coming: Kultusminister versichert, dass es keine Schulschließungen geben wird

München/Passau - Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (62, Freie Wähler) lehnt das erneute Schließen von Schulen als Antwort auf eine möglicherweise bevorstehende Corona-Herbstwelle ab.

In Bayern soll weiterhin der Präsenzunterricht am Laufen gehalten werden - auch, wenn die Coronazahlen im Herbst vermutlich wieder steigen werden. (Symbolbild)
In Bayern soll weiterhin der Präsenzunterricht am Laufen gehalten werden - auch, wenn die Coronazahlen im Herbst vermutlich wieder steigen werden. (Symbolbild)  © dpa/Patrick Pleul

"Schule nicht nur als Lernort, sondern als sozialer Ort, ist zu wichtig, als dass wir uns nochmals auf flächendeckende Schulschließungen einlassen sollten. Die Maxime lautet Präsenzunterricht", sagte Piazolo der Mediengruppe Bayern, zu der Titel wie "Donaukurier" oder "Passauer Neue Presse" gehören.

Zudem müssten Corona-Maßnahmen in der Schule mit den Einschränkungen außerhalb im Gleichklang stehen.

"Wir können nicht auf einer Wiesn mit beinahe sechs Millionen Besuchern ohne Maßnahmen feiern, während an den Schulen strenge Regeln gelten", sagte er mit Blick auf das Münchner Oktoberfest.

Bombendrohung gegen Gymnasium: Polizei evakuiert Schule in Erlangen
Bayern Bombendrohung gegen Gymnasium: Polizei evakuiert Schule in Erlangen

"Das würden die Menschen zu Recht nicht mehr nachvollziehen, da braucht es eine Konsistenz der Maßnahmen", sagte Piazolo.

Der Minister betonte, die Energieversorgung der Schulgebäude müsse absolut sichergestellt werden. Der Präsenzunterricht müsse in beleuchteten und geheizten Klassenzimmern stattfinden können.

"Es sollen keine Schüler im Dunkeln sitzen und frieren müssen – bei allen Anstrengungen, die das womöglich kosten wird", betonte er.

Lehrermangel bleibt weiter Problem für Bayerns Schulsystem

Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (62) möchte der Corona-Herbstwelle nicht mehr mit Schulschließungen begegnen.
Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (62) möchte der Corona-Herbstwelle nicht mehr mit Schulschließungen begegnen.  © Sven Hoppe/dpa

Bayerns Schulsystem leidet weiter unter dem Mangel an Lehrkräften. 1620 Stellen seien vom Finanzminister bewilligt.

"Allerdings gilt es, auch die Köpfe dafür zu finden", sagte Piazolo. Vor allem an Mittel- und Grundschulen herrsche großer Personalbedarf. "Deshalb versuchen wir, Lehrkräfte in Teilzeit zu animieren, freiwillig ihre Arbeitszeit zu erhöhen. Oder, Pensionisten zu einer Rückkehr an die Schule zu animieren", sagte er. Lehramts-Studierende sollen ebenfalls aushelfen.

Eine weitere Herausforderung sei die Integration der derzeit 27.500 ukrainische Schüler.

Angehörige melden jungen Mann (†26) als vermisst, Polizei findet seine Leiche am Waldrand
Bayern Angehörige melden jungen Mann (†26) als vermisst, Polizei findet seine Leiche am Waldrand

"Im kommenden Schuljahr werden es einige mehr sein, weil spätestens dann die Schulpflicht greift", sagte Piazolo. In den Grundschulen sollen die Kinder in Regelklassen integriert werden.

An den weiterführenden Schulen sollen Brückenklassen eingerichtet werden, mit dem Schwerpunkt auf Deutsch als zweiter Sprache.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

Mehr zum Thema Bayern: