Neue Details zur Messer-Attacke von Ansbach: Erschossener Angreifer war abgelehnter Asylbewerber
Ansbach - Am Donnerstagabend wurde ein Mann durch Polizeibeamte erschossen, nachdem er mit zwei Messern zuerst Passanten attackierte und verletzte und schließlich auf die Polizisten losging.

Anfangs war über die Identität des Mannes nichts bekannt, doch nach und nach können gesicherte Details zu dem Täter veröffentlicht werden.
Wie inzwischen bekannt ist, handelte es sich bei dem Mann um einen 30 Jahre alten Afghanen.
Wie der Leiter er polizeilichen Ermittlungen, Dieter Hegwein, am Freitag bei einer Pressekonferenz bekannt gab, hatte der Mann in Deutschland lediglich einen Duldungsstatus besessen, der nur noch wenige Tage gültig gewesen wäre. Sein Antrag auf Asyl sei im Jahr 2021 abgelehnt worden.
Im Umfeld des Täters seien bei Durchsuchungen unter anderem Antidepressiva sichergestellt worden.
Außerdem war der 30-Jährige mehrfach vorbestraft, unter anderem wegen einiger Körperverletzungsdelikte, jeweils einem Sexualdelikt und einem Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz. Auch gibt es inzwischen weitere Details zum Tathergang.
Täter ging zuerst mit Messer auf 17-Jährigen los

Wie die Polizei bekannt gab, sei der Täter gegen 18 Uhr mit zwei Messern zuerst auf einen offenbar wahllos ausgewählten, 17 Jahre alten Teenager im südlichen Bereich des Ansbacher Bahnhofs "massiv" losgegangen.
"Ein 20-jähriger Mann erfasste die Situation und kam dem Jugendlichen aktiv zu Hilfe, wobei der 20-Jährige mehrere Schnittverletzungen erlitt", heißt es in einer Presseerklärung.
"Auch der 17-Jährige wurde bei den Tathandlungen verletzt. Bisherigen Zeugenaussagen zufolge hat der 30-Jährige während des Tathergangs mehrmals 'Allahu Akbar' geäußert."
Die alarmierten Polizeistreifen stellten im Bereich des Parkplatzes Feuerbachstraße den Mann schließlich und verhinderten dadurch nach eigener Einschätzung weitere Angriffe auf Unbeteiligte.
"Als der 30-Jährige die Beamten mit den Messern angriff, machten diese von der Schusswaffe Gebrauch und gaben mehrere Schüsse auf den Angreifer ab", heißt es in dem Polizei-Statement weiter.
"Dieser wurde hierbei so schwer verletzt, dass er trotz umgehend eingeleiteter Erste-Hilfe- und Reanimationsmaßnahmen noch vor Ort verstarb."
Polizeipräsident Roman Fertinger dankte den Einsatzkräften und hob besonders die Zivilcourage des verletzten Helfers hervor: "Nur durch das couragierte Einschreiten des 20-Jährigen und das innerhalb weniger Minuten erfolgreiche Handeln der alarmierten Polizeibeamten, konnten weitere Angriffe des hochaggressiven Täters verhindert werden."
Titelfoto: NEWS5 / Grundmann