Staatsregierung in Bayern warnt vor Gefahren beim Wintersport im Gebirge

Grainau - Angesichts wieder gestiegener Unfallzahlen im Winter warnt die Staatsregierung in Bayern vor den Gefahren beim Wintersport im Gebirge.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (55, CSU, r.) hat bei einer Vorführung zur Suche von Lawinenverschütteten die Arbeit mit einer Lawinensonde getestet.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (55, CSU, r.) hat bei einer Vorführung zur Suche von Lawinenverschütteten die Arbeit mit einer Lawinensonde getestet.  © Angelika Warmuth/dpa

Ziel sei es, Wintersport zu ermöglichen, "aber mit Vorsicht", sagte Ministerpräsident Markus Söder (55, CSU) am Mittwoch auf der Zugspitze. Jeder müsse seine Kräfte richtig einschätzen, mahnte er.

Innenminister Joachim Herrmann (66, CSU) warnte ebenfalls deutlich. "Problematisch ist, wenn sich Wintersportler selbst überschätzen, rücksichtslos verhalten oder sie schlecht vorbereitet sind, auch bei der Tourenauswahl", erklärte der Politiker.

Die Bergwacht Bayern verzeichnete in der zurückliegenden Wintersaison 2021/2022 wieder so hohe Einsatzzahlen wie vor der Coronavirus-Pandemie, nämlich fast 5500. Fast 60 Prozent davon waren Einsätze nach Skiunfällen auf Skipisten.

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Außergewöhnlich war die Zahl von 19 Todesfällen beim Wandern und Bergsteigen im Freistaat.

Beim Skifahren starb ein Wintersportler, drei Sportler starben auf Skitouren in einer Lawine.

Zuletzt sorgten zahlreiche tödliche Skiunfälle im Nachbarland Österreich für Schlagzeilen: Seit dem 1. November starben bereits 13 Menschen in Österreichs Skigebieten, davon elf in Tirol.

Unter ihnen waren jüngst auch zwei deutsche Jugendliche im Alter von 17 Jahren.

Auch Innenminister Joachim Herrmann (66, CSU, 2. vorne rechts) war vor Ort.
Auch Innenminister Joachim Herrmann (66, CSU, 2. vorne rechts) war vor Ort.  © Angelika Warmuth/dpa

Positiv: Lawineneinsätze der Bergwacht gingen in vergangenen Jahren zurück

Das Kuratorium für alpine Sicherheit, der unter anderem wichtige Alpinverbände angehören, warnte bei dem Termin auf der Zugspitze vor der Gefahr von Lawinen abseits der Pisten. "Die Lawinengefahr richtig einzuschätzen und wesentliche Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten ist für Wintersportler überlebenswichtig", sagte Minister Herrmann dazu.

Ganz aktuell hat das Kuratorium ein Memory-Lernspiel zum Thema Lawinen entwickelt. Mit Bildern aus der Schnee- und Lawinenkunde sollen Wintersportler damit ihre Lawinen-Kenntnisse vertiefen können.

Die Zahl der Lawineneinsätze der Bergwacht im Freistaat ging in den vergangenen Jahren indes zurück: In der vergangenen Saison 2021/22 verzeichneten die Retter zwölf Einsätze, 2017/18 waren es noch stolze 20 Einsätze gewesen.

Titelfoto: Angelika Warmuth/dpa

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