79-Jähriger würgt Mietwagenfahrer und greift Polizistin mit Messer an

Uelzen - Am Sonntag wurde eine Polizistin in Uelzen von einem 79-jährigen Mann mit einem Messer angegriffen. Die Polizei ermittelt nun unter anderem wegen versuchten Totschlags.

Die weiteren Ermittlungen wegen versuchten Totschlags dauern an. (Symbolbild)
Die weiteren Ermittlungen wegen versuchten Totschlags dauern an. (Symbolbild)  © Friso Gentsch/dpa

Nach derzeitigen Ermittlungen waren mehrere Familienangehörige in den Nachtstunden zum 25. Dezember nach einer Feier auf dem Rückweg in die Wohnung der Familie in der Eckermannstraße, erklärte die Polizei am Montag.

Während der Fahrt habe der 79-Jährige, auch aufgrund seiner Alkoholisierung, zunächst den Fahrer des Mietwagens angegriffen und gewürgt. Dieser wiederum alarmierte die Polizei.

Parallel solle es außerhalb des Mietwagens zu weiteren Körperverletzungen und Sachbeschädigung unter den alkoholisierten Personen gekommen sein.

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Die alarmierte Streife, besetzt mit einem Polizisten und einer Polizistin, konnte den Angaben nach vor Ort außerdem den alkoholisierten 49-jährigen Sohn des Würgers am Steuer seines BMW antreffen, der den Mietwagenfahrer durch einen Tritt verletzt haben soll. Der 49-Jährige versuchte, in seine Wohnung zu flüchten.

Die beiden Polizisten folgten dem Mann ins Wohngebäude, wo er die Beamten angriff, heißt es weiter. Diese setzten wiederum Pfefferspray ein. In der Wohnung habe der 79-Jährige dann unerwartet ein Messer (mit 25 cm Klingenlänge) ergriffen und versucht, die Polizeibeamtin in den Bauch zu stechen. Durch ihre Schutzweste sei der Stich jedoch glücklicherweise abgeleitet worden.

Durch die Angriffe und das Zuschlagen von Türen erlitten die beiden Beamten leichte Verletzungen und Prellungen. Schlussendlich kamen weitere Unterstützungskräfte zu Hilfe, sodass die Familie ihren Widerstand aufgab, so die Polizei.

Angreifer vorläufig festgenommen

Die beiden Männer seien zum Teil stark alkoholisiert gewesen. Der 79-Jährige wurde vorläufig festgenommen, sei jedoch aufgrund einer möglichen Fraktur nicht haftfähig gewesen. Er sei zur weiteren Behandlung ins Uelzener Klinikum begleitet worden.

Sein Sohn sei nach den polizeilichen Maßnahmen und Beruhigung der Situation wieder entlassen worden.

Der Kriminalermittlungsdienst Uelzen übernahm noch am 1. Weihnachtstag die weiteren Ermittlungen unter anderem wegen versuchten Totschlags, Körperverletzung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Sachbeschädigung und Fahrens unter Alkoholeinfluss.

Nach Absprache mit der Staatsanwaltschaft Lüneburg stellt diese aufgrund fehlender Haftgründe vorerst keinen Antrag auf Haftbefehl gegen den 79-Jährigen. Die weiteren Ermittlungen wegen versuchten Totschlags dauerten an.

Titelfoto: Friso Gentsch/dpa

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