Nach Hundekot-Angriff: Staatsoper Hannover zieht Reißleine!

Hannover - Die Staatsoper Hannover trennt sich nun endgültig von Ballettdirektor Marco Goecke (50) wegen dessen Hundekot-Attacke auf eine Journalistin.

Marco Goecke (50) ist fortan nicht mehr Ballettdirektor der Staatsoper Hannover.
Marco Goecke (50) ist fortan nicht mehr Ballettdirektor der Staatsoper Hannover.  © Christophe Gateau/dpa

Sein Vertrag als Ballettdirektor sei mit sofortiger Wirkung und im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst worden, sagte Intendantin Laura Berman am Donnerstag in der Theater-Spielstätte Ballhof Eins.

Bereits am Montag hatte die Theaterleitung Goecke suspendiert. Seine Stücke werden Berman zufolge jedoch in Hannover weiter aufgeführt.

Goecke hatte am Samstagabend im Foyer des Opernhauses in Hannover eine Journalistin der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", Wiebke Hüster (57), mit Hundekot beschmiert. Zuvor hatte er ihr vorgeworfen, immer "schlimme, persönliche" Kritiken zu schreiben. Drei Tage später bat der Ballettchef öffentlich um Entschuldigung - machte der Journalistin aber zugleich weitere Vorwürfe. Diese reagierte entrüstet und schockiert.

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Der Journalistin zufolge hatte Goecke im Opernfoyer unvermittelt eine Plastiktüte mit Hundekot aus der Tasche gezogen und ihr diese mit der offenen Seite ins Gesicht gerieben. "Als ich gespürt habe, was er gemacht hat, habe ich geschrien", sagte die 57-Jährige. Sie habe unter Schock gestanden und geweint.

Schriftlich erklärte Goecke später: "Ich möchte mich bei allen Beteiligten, an erster Stelle bei Frau Hüster, für meine absolut nicht gutzuheißende Aktion aufrichtig entschuldigen."

Die Intendantin der Staatsoper Hannover Laura Berman und Kulturminister Falko Mohrs (38, SPD) sitzen bei ihrem Pressestatement zum Fall Marco Goecke auf der Bühne.
Die Intendantin der Staatsoper Hannover Laura Berman und Kulturminister Falko Mohrs (38, SPD) sitzen bei ihrem Pressestatement zum Fall Marco Goecke auf der Bühne.  © Michael Matthey/dpa

Wiebke Hüster zeigte sich schockiert von der Entschuldigung

Der Choreograf erklärte die Attacke mit der "nervlichen Belastung zweier kurz aufeinanderfolgender Premieren". Gleichzeitig machte er Hüster erneut Vorwürfe und sprach von "oft gehässigen Kritiken".

Der eklige Übergriff machte auch international Schlagzeilen, unter anderem die britische BBC und die US-Zeitung "New York Times" berichteten darüber.

Titelfoto: Christophe Gateau/dpa, Michael Matthey/dpa (Bildmontage)

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