Bauarbeiten an Europas größter Eisenbahn-Hub-Drehbrücke beginnen
Weener - Der Abbau der Überreste der zerstörten Friesenbrücke über die Ems bei Weener in Ostfriesland hat begonnen.

Am Donnerstagnachmittag hob Schwimmkran "Enak" eine noch übrig gebliebene, tonnenschwere Stahlkonstruktion der alten Friesenbrücke aus seiner Verankerung.
Das Brückenteil sollte dann zur weiteren Verschrottung auf einem Lagerplatz bei der Papenburger Meyer-Werft abgelegt werden, sagte eine Bahnsprecherin.
Dort soll das Stahlteil dann zerteilt und abtransportiert werden. Zuvor hatten Arbeiter in den vergangenen Tagen alles für den Abbau vorbereitet.
In den kommenden Wochen bis ins neue Jahr hinein sollen auch die weiteren noch übrigen Brückenteile abgebaut werden, sagte die Sprecherin.
Weeners Bürgermeister Heiko Abbas blickte mit gemischten Gefühlen auf den Abbau der Stahlkonstruktion. "Wenn jetzt das letzte Stück dieser historischen Brücke verschwindet, ist es ein bisschen Wehmut, das kann man schon sagen", sagte Abbas.
"Aber ich glaube, wir gucken auch sehr zuversichtlich in die Zukunft, weil wir natürlich mit dieser Wunde hier auf der Ems in Weener jetzt schon viele Jahre leben mussten und wir froh sind, dass es nun endlich weiter geht."
Anwohner warten schon seit Jahren auf Ersatz

Der Neubau der Friesenbrücke ist nötig, da der niederländische Frachter "Emsmoon" vor sechs Jahren die geschlossene insgesamt 335 Meter lange Klappbrücke gerammt und weitgehend zerstört hatte.
Die Verbindung für Fußgänger, Radfahrer und den Bahnverkehr, eine wichtige Lebensader der Region, ist seitdem unterbrochen.
Bis 2024 soll an gleicher Stelle eine neue Friesenbrücke entstehen - laut Bahn soll es die größte Eisenbahn-Hub-Drehbrücke Europas werden. Der eigentliche Baustart ist für April 2022 geplant.
Titelfoto: Sina Schuldt/dpa