Lebensmittel-Verschwendung: In diesen Restaurants wird Bußgeld für Essensreste verlangt

Leer - Zusatzgebühren gegen Lebensmittelverschwendung: Gäste, die sich in einem asiatischen Restaurant im Landkreis Leer (Niedersachsen) den Teller vollgepackt, dann aber nicht aufgegessen haben, müssen extra zahlen! Ganz neu ist diese Idee allerdings nicht.

Gerade Gastronomen mit "All-You-Can-Eat"-Angeboten haben mit Lebensmittelverschwendung zu kämpfen. Manche von ihnen erheben nun Bußgelder für allzu große Mengen von Resten auf dem Teller.
Gerade Gastronomen mit "All-You-Can-Eat"-Angeboten haben mit Lebensmittelverschwendung zu kämpfen. Manche von ihnen erheben nun Bußgelder für allzu große Mengen von Resten auf dem Teller.  © Alex Hofford/dpa

12,80 Euro kostet jeden Mittag von Montag bis Samstag das beliebte "All-You-Can-Eat"-Dinner im asiatischen Restaurant "Fang" in Rhauderfehn, einer kleinen Gemeinde im Landkreis Leer in Friesland. Abends steigt der Preis inklusive Grill und warmem Buffet laut Karte auf 19,80 Euro.

Doch Gäste, die ihren Teller nicht aufessen, müssen sogar noch mehr bezahlen, berichtet der NDR Niedersachsen: 10 Euro Bußgeld verlangen die Betreiber des Asia-Restaurants demnach von denjenigen, deren Augen am Ende größer waren als der Hunger.

"Lieber öfter auftun, als verschwenden. Bitte kein Essen verschwenden!", heißt es auf Aufklebern, die Restaurantmanager Zi Ye drucken und auf den Tischen anbringen ließ. Auch auf das Bußgeld selbst wird hingewiesen.

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Es ginge Ye nicht darum, die zehn Euro zu kassieren und damit mehr Geld zu verdienen. Jeden Monat würden er und seine Mitarbeiter Essen im Wert von 2000 bis 3000 Euro wegwerfen. "Ich möchte das nicht mehr", so der Restaurantmanager gegenüber dem NDR. Man wolle mit der Maßnahme die Gäste dazu bewegen, ihr Verhalten zu ändern und Lebensmittelverschwendung vorbeugen.

Laut Ye kommen die Gäste um die Strafe herum, wenn sie das aufgeladene Essen wenigstens probieren würden. Wer das nicht tut, muss zahlen - und wer sich weigert, erhält Hausverbot.

"All-You-Can-Eat"-Restaurants haben häufig mit Lebensmittelverschwendung zu kämpfen

Die Auswahl bei "All-You-Can-Eat"-Buffets ist vielfältig. Da sind die Augen bei den Gästen nicht selten größer als der Hunger.
Die Auswahl bei "All-You-Can-Eat"-Buffets ist vielfältig. Da sind die Augen bei den Gästen nicht selten größer als der Hunger.  © Antonia Lange/dpa

Im Restaurant "Oriental Gourmet" in Wilhelmshaven werden zurückgegangene Essensreste dagegen abgewogen. Denn in dem Lokal werden nach Angaben der Hamburger Morgenpost 3,50 Euro pro 100 Gramm übrig gebliebenem Essen fällig.

Die Idee, mit Extragebühren gegen Lebensmittelverschwendung vorzugehen, ist indes nicht neu. Bereits 2018 berichtete der Focus über den "Asia Wok Palast" in der Nähe von Landshut (Bayern). "Für jeden verschwenderischen Teller behalten wir uns vor, eine Gebühr zu erheben", hieß es damals auf den Platzkarten an den Tischen. Je nach Menge des Restes habe diese Gebühr fünf bis zehn Euro betragen.

Überfrachtete Teller, die nicht aufgegessen werden, scheinen also vor allem ein Problem von Restaurants mit "All-You-Can-Eat"-Angeboten zu sein.

Titelfoto: Alex Hofford/dpa

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