Räumung nach Bombenfund: Sprengung noch am Abend
Göttingen - Bereits seit Wochen ist klar, dass in der Göttinger Weststadt möglicherweise Bomben entschärft werden müssen. Nun stehen die Arbeiten am Wochenende an. Das hat Auswirkungen für Anwohner sowie den Nah- und Fernverkehr.

Nach einer großangelegten Evakuierungsaktion haben Sprengstoffexperten in Göttingen fünf Blindgänger-Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg freigelegt und identifiziert.
Die kontrollierte Sprengung sei noch am späten Abend geplant, teilte die Stadt Göttingen am Samstag mit. Anwohner im 1250-Meter-Umkreis um das Evakuierungsgebiet sollten ins Haus gehen und sich nicht in Fensternähe aufhalten.
Rund 10.000 Menschen mussten am Samstag ihre Wohnungen verlassen. Die Aktion verzögerte sich mehrmals, weil sich Personen im Sperrgebiet aufhielten. Die Evakuierungszone trat am Samstag um 6 Uhr in Kraft. In einem Radius von 1000 Metern um die Blindgänger-Verdachtspunkte dürfen sich keine Menschen aufhalten.
Die Stadt richtete ein Evakuierungszentrum ein. Etwa 1800 Kräfte von Polizei, Feuerwehr und Technischem Hilfswerk waren im Einsatz. Der Bahnhof wurde geräumt, es galt auch ein Flugverbot über dem Sperrgebiet.

Die Sperrungen sollen voraussichtlich am Montag aufgehoben werden. Bereits seit Monaten werden in Göttingen rund 80 Verdachtspunkte für Blindgänger von Weltkriegsbomben geprüft.
Die Untersuchungen werden nach Angaben der Stadt Göttingen noch Jahre andauern.
Erstmeldung von 16.18 Uhr, aktualisiert um 21.56 Uhr.
Titelfoto: Swen Pförtner/dpa