Sportbootunfall mit zwei Toten: Deshalb wird der Fall neu aufgerollt
Hamburg - Ein Sportbootunfall mit zwei Toten auf dem Fluss Barßeler Tief in Ostfriesland kommt nach fast sieben Jahren in Hamburg noch einmal vor Gericht.
Das Hanseatische Oberlandesgericht wird sich ab dem 2. März mit der Berufung gegen das Urteil der ersten Instanz befassen, des Schifffahrtsgerichts am Amtsgericht Emden.
Das teilte das Oberlandesgericht am Mittwoch mit. Zuerst hatten Zeitungen in der Region über die Neuauflage des Prozesses berichtet.
In Emden war ein mittlerweile 32 Jahre alter Bootsführer im September 2021 wegen fahrlässiger Tötung, gefährlicher Körperverletzung und Trunkenheit im Verkehr schuldig gesprochen worden. Er wurde zu einer Haftstrafe von einem Jahr auf Bewährung und der Zahlung von 45.000 Euro Schmerzensgeld verurteilt.
Der Unfall war im August 2016 nach dem Barßeler Hafenfest passiert. Nachts waren zwei PS-starke Sportboote mit je vier Insassen auf dem Fluss kollidiert. Die acht jungen Leute waren befreundet und hatten miteinander gefeiert. In der Dunkelheit waren die Boote ineinander gerast, der Führer des einen Bootes und eine junge Frau kamen ums Leben.
Der Prozess gegen den überlebenden Bootsführer hatte sich erst lange verzögert, weil Gerichte einander die Zuständigkeit zuschoben.
Nach dem Auftakt 2019 gab es außerdem eine lange Pause, weil die Verteidigung die Eignung eines Gutachters infrage zog.
Titelfoto: Lennart Stock/dpa