9-Euro-Ticket: Nur wenig Neukunden in NRW, die auch in Zukunft auf Bus und Bahn setzen
Düsseldorf - Mit den 9-Euro-Monatstickets im Nahverkehr sind nach Ansicht des Fahrgastverbandes Pro Bahn NRW wahrscheinlich zunächst nur in geringem Umfang zusätzliche neue Kunden gewonnen worden, die dauerhaft auf Bus und Bahn umsteigen werden.
Die starke Nachfrage habe vor allem im Freizeitverkehr bestanden, sagte der Sprecher von Pro Bahn NRW, Lothar Ebbers, der dpa. Für eine Verkehrswende sei allerdings der Alltagsverkehr entscheidend.
Der Schienenpersonennahverkehr - also S-Bahnen und Regionalzüge - sei im Berufsverkehr für Viele weiterhin keine Alternative, da er unter starken Qualitätsmängeln wie etwa Verspätungen, Baustellen und Zugausfällen leide.
"Er ist für den Fahrgast teilweise kaum mehr kalkulierbar", kritisiert Ebbers. Auf der anderen Seite seien allerdings die hohen Spritpreise für viele Autofahrer ein Anlass gewesen, auch mal das Fahren mit Bus und Bahn auszuprobieren.
Pro Bahn NRW geht davon aus, dass die Nachfrage im Nahverkehr nach dem Ende der 9-Euro-Tickets deutlich nachlassen wird.
"Zwar gibt es dann wie in den Vorjahren die NRW-Abo-Aktion an Wochenenden und in den Herbstferien, die aber deutlich geringer merkbar ist", meint Ebbers.
Im Aktionszeitraum habe es in einigen Fällen auch chaotische Situationen auf Bahnsteigen gegeben, insbesondere wenn Züge ausfielen oder die Kapazitäten etwa durch Bahnbaustellen eingeschränkt waren.
Titelfoto: Roberto Pfeil/dpa