Ausgetrocknete Heimat: Helfer retten mehr als 100 Karpfen vor dem sicheren Tod
Mettmann - Mehrere Helfer haben mehr als 100 Karpfen aus einem fast ausgetrockneten Teich in Mettmann gerettet.
Der ehemalige Geschäftsführer der Kalksteinwerk Neandertal GmbH, Willi Schaefer, hatte bemerkt, dass das frühere Sedimentationsbecken der Firma wegen der in den vergangenen Wochen ausgebliebenen Niederschläge nahezu kein Wasser mehr hatte und die darin befindlichen Fische ohne Hilfe keine Überlebenschance gehabt hätten.
Schaefer informierte den jetzigen Eigentümer des ehemaligen Betriebsgeländes, Landwirt Moritz Stöcker. Der Chef des Guts Bachelsberg rückte am Sonntag mit einigen Mitarbeitern an, um die Tiere zu retten.
Mehr als 100 Karpfen wurden laut Stöcker herausgefischt. "So kriegt man den Sonntag auch rum", sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Montag trocken.
Die Aktion habe sich sehr schwierig gestaltet, weil das matschige Gelände schwer zugänglich war. "Wir mussten teilweise Bretter und Bohlen verlegen, um an die Fische ranzukommen", sagte Schaefer.
Fische an anderer Stelle wieder ausgesetzt
Mancher Helfer hätten bis zur Hüfte im Schlamm gesteckt. "Die mussten wir dann mit Seilen wieder rausziehen", so Schaefer.
Da er selbst Koi-Karpfen züchtet, verfügt Schaefer über die notwendige Retter-Ausstattung wie langstielige Kescher. In Gummistiefeln fischten die Männer dann die Karpfen aus dem Teich und verfrachteten sie in ein riesiges Fass.
Mitunter schnappten sich die Helfer die Tiere auch mit den Händen. Später wurden die erst 20 bis 30 Zentimeter langen Fische an anderer Stelle wieder ausgesetzt.
Der Teich hat keinen natürlichen Zufluss wie einen Bach oder Fluss. Einst sei er etwa 100.000 Quadratmeter groß gewesen und habe schon immer Karpfen beherbergt, berichtete Schaefer.
Vor der einsetzenden Trockenheit habe das Schlammbecken aber nur noch einen Durchmesser von ungefähr 50 Metern gehabt.
Titelfoto: Christoph Reichwein/dpa