"Cold Case" nach 34 geknackt? Polizei nimmt mutmaßlichen Mörder von Claudia Otto erneut fest

Bonn - Schon 2017 wurde der Mann gefasst, der die Millionärstochter Claudia Otto (†23) vor 34 Jahren ermordet haben soll. Wegen mangelnder Beweislage wurde der Haftbefehl damals fallen gelassen. Nun wurden entscheidende Hinweise entdeckt.

Dank neuster Entwicklungen im Bereich Spurenanalyse konnte der Täter nun doch überführt werden. (Symbolbild)
Dank neuster Entwicklungen im Bereich Spurenanalyse konnte der Täter nun doch überführt werden. (Symbolbild)  © 123RF/arfo

Claudias Familie kann wieder aufatmen: Der 66-jährige Verdächtige im Mordfall ihrer Tochter konnte erneut gestellt werden. In den frühen Morgenstunden des heutigen Dienstags nahm die Bonner Mordkommission den Mann an seiner Wohnung in Detmold fest, wie die Polizei Bonn berichtete.

Im Mai 1987 war die 23-jährige Claudia Otto in ihrer Wohnung in Lohmar, direkt über dem Wirtshaus ihrer Eltern, dem Naafshäuschen, leblos aufgefunden worden. Damals vermutete man, dass die junge Dame von einem Einbrecher umgebracht wurde, der sich gerade an ihrer Wohnung zu schaffen machte.

Schon 2017 geriet der jetzt gestellte 66-Jährige in den Fokus der Ermittler, da sie eine DNA-Spur auf ihn zurückführen konnten. Damals befand sich der nun Mann noch in Haft wegen eines Doppel-Mordes aus dem Jahr 1988. Für das Vergehen an einem 15-Monate alten Kleinkind und seiner Großmutter war er damals als Täter klar identifiziert worden.

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Die Tat an der 23-Jährigen wies er jedoch zurück, und er legte Beschwerde gegen den Haftbefehl ein. Aufgrund von mangelhafter Beweislage musste der Haftbefehl dann wieder aufgehoben werden.

Auch in NRW gibt es etliche ungelöste "Cold Cases"

Die Mordkommission ermittelte jedoch hartnäckig weiter an dem Fall. Fallanalytiker der Besonderen Aufbauorganisation (BAO) "Cold Cases" konnten jetzt den entscheidenden Hinweis zur Aufklärung des Mordes an Claudia liefern.

Die Ermittler haben eng mit Wissenschaftlern zusammengearbeitet, die neue Methoden zur Auswertung von genetischen Spuren angewendet haben. Somit konnten auch feinere Spuren aus dem Tatort- und Opferbereich genauer analysiert und dem Täter zugeordnet werden.

Aufgrund der neuen Erkenntnisse konnte dann ein weiterer Haftbefehl beantragt werden, den der Richter am Siegburger Amtsgericht bestätigte. Der Beschuldigte wurde nun an die Justizvollzugsanstalt geliefert, und die Ermittlungen laufen weiter.

Der Erfolg dieses Falles gibt Hoffnung auf die Lösung weiterer "Cold Cases", wie zum Beispiel der Fall des getöteten Bäckerlehrlings Klaus B. (†16) aus Wörth am Main.

Titelfoto: 123RF/arfo

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