Gemeinsam gegen Corona: NRW will Vorgehen mit anderen Bundesländern abstimmen

Düsseldorf/Berlin - Nordrhein-Westfalen will seine Corona-Strategie für den Herbst gemeinsam mit den anderen Bundesländern abstimmen.

Am 23. Juni fand die bislang letzte Gesundheitsministerkonferenz in Magdeburg statt.
Am 23. Juni fand die bislang letzte Gesundheitsministerkonferenz in Magdeburg statt.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Dafür solle auch die Gesundheitsministerkonferenz am 9. August genutzt werden, teilte das NRW-Gesundheitsministerium am heutigen Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf mit. Derzeit prüfe das Haus von Minister Karl-Josef Laumann (65, CDU) die beabsichtigten Änderungen im Entwurf für das Infektionsschutzgesetz des Bundes.

Dem zuvor in Berlin veröffentlichten Entwurf zufolge sollen die Bundesländer zum Schutz vor einer Corona-Welle im Herbst ab Oktober wieder Maskenpflichten verhängen dürfen. Bundesweit soll demnach weiterhin eine Maskenpflicht in Bus, Bahn und Flieger sowie neu eine Masken- und Testpflicht in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen gelten.

Die Länder sollen selbst entscheiden, ob sie darüber hinaus in öffentlich zugänglichen Innenräumen Masken vorschreiben. In Restaurants sowie bei Kultur- und Sportveranstaltungen soll es allerdings Ausnahmen für getestete, frisch geimpfte und frisch genesene Menschen geben.

Auch Maskenpflicht in Schulen wieder Thema

Auch Corona-Tests für Schulkinder könnten die Bundesländer wieder selbst vorschreiben.
Auch Corona-Tests für Schulkinder könnten die Bundesländer wieder selbst vorschreiben.  © Friso Gentsch/dpa

Die Länder sollen nach dem Vorschlag der Bundesministerien für Gesundheit und Justiz auch die Möglichkeit bekommen, Tests in Schulen, Kitas und Einrichtungen zur Unterbringung von Asylbewerbern vorzuschreiben. Eine Maskenpflicht in der Schule ist nur vorgesehen, wenn sonst kein geregelter Präsenzunterricht möglich wäre - und auch dann nur ab dem fünften Schuljahr. Radikale Maßnahmen wie etwa Schul- und Betriebsschließungen kämen nicht mehr infrage, erklärte Bundesjustizminister Marco Buschmann (45, FDP).

Als Nächstes wird sich das Bundeskabinett mit den Vorschlägen befassen. Anschließend soll der Bundestag über die neuen Corona-Regeln ab Oktober entscheiden. Der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha (61, Grüne) hat bereits kritisiert:

"Wir hätten uns mehr von dem Entwurf erhofft, da das entscheidende Mittel, nämlich ein umfangreicher Instrumentenkasten für die Länder, nicht vorgesehen ist."

Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

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