Häusliche Gewalt in Bonn: Ehemann für 10 Tage aus Wohnung verwiesen

Bonn-Hardtberg - In der Nacht zum Sonntag wurde die Polizei zu einer Wohnung gerufen, da ein 45-Jähriger seine Frau körperlich angegriffen hatte.

Fälle der häuslichen Gewalt waren während der Lockdown-Phasen angestiegen, wie das Bundeskriminalamt berichtete. (Symbolbild)
Fälle der häuslichen Gewalt waren während der Lockdown-Phasen angestiegen, wie das Bundeskriminalamt berichtete. (Symbolbild)  © Jan-Philipp Strobel/dpa

Die Frau hatte die Polizei zum Brüser Berg, einem Ortsteil von Bonn-Hardtberg, gerufen, nachdem sie von ihrem Ehemann attackiert worden sei, wie die Polizei berichtete.

Die Polizisten sprachen gegen ihn ein zehntägiges Rückkehrverbot aus, nachdem sie ihn aus der Wohnung verwiesen hatten. Wenn er dieses Verbot missachtet, drohen ihm ein Zwangsgeld von 500 Euro.

Die zehn Tage sollen der Ehefrau die Möglichkeit geben, sich Beratung und Unterstützung in einer Hilfseinrichtung zu holen. Auf diese Möglichkeiten haben die Beamten die Frau auch hingewiesen.

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Das Bundeskriminalamt verzeichnete alleine 2020 insgesamt 148.000 Fälle von häuslicher Gewalt, meist gegen Frauen. In 139 Fällen wurden Frauen sogar von ihren Partnern ermordet.

Aktivisten beklagen, dass Tätern durch die Behörden kaum Strafen auferlegt werden, ähnlich wie auch in dem Fall in Bonn: "Es passiert nichts, bevor etwas passiert."

So sei es für Frauen schwer, sich aktiv gegen gewalttätige Partner zu schützen, selbst wenn sie sich von diesen trennen.

Titelfoto: Jan-Philipp Strobel/dpa

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