Lkw-Falschparker sorgen an NRW-Raststätten für Gefahr, ADAC übt scharfe Kritik

Köln - Auf vielen Rastplätzen an Autobahnen in Nordrhein-Westfalen herrschen laut einer Analyse des ADAC katastrophale Zustände wegen falsch parkender Lastwagen.

Die Suche nach einer Stellfläche, um vorgeschriebene Ruhezeiten einzuhalten, setzt die Brummi-Fahrer laut ADAC unter großen Druck.
Die Suche nach einer Stellfläche, um vorgeschriebene Ruhezeiten einzuhalten, setzt die Brummi-Fahrer laut ADAC unter großen Druck.  © Arnulf Stoffel/dpa

Teils entstünden so hochriskante Situationen, teilte der Autoclub am Dienstag in Köln mit. Etwa, wenn Laster im Ein- und Ausfahrtbereich der Anlagen abgestellt seien oder auf dem Seitenstreifen der Autobahn.

Zu Unmut bei Autofahrern führen immer wieder auch Lastwagen, die auf nicht für sie freigegebenen Parkflächen wie Pkw- oder Wohnmobil-Stellplätzen stehen. "Überall sind Rastanlagen verstopft", kritisierte Roman Suthold, Verkehrsexperte des ADAC in NRW.

Doch wenn Lkw etwa an Ein- und Ausfahrten stünden, gebe es immer wieder schreckliche Unfälle. "Warum machen manche Fahrer das trotzdem? Dahinter steckt oft die pure Verzweiflung, weil einfach kein Parkplatz gefunden wurde", so Suthold.

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Die Suche nach einer Stellfläche, um vorgeschriebene Ruhezeiten einzuhalten, setze die Fahrer unter Druck.

"Die Stellplätze reichen hinten und vorne nicht und das, obwohl das Problem seit Jahrzehnten bekannt ist und sich zunehmend verschärft", monierte der ADAC-Verkehrsexperte.

ADAC fordert stärkere Kontrolle von Rastplätzen

Nach Meinung des ADAC sollten die Zu- und Abfahrten von Rastplätzen auf deutschen Autobahnen stärker kontrolliert werden.
Nach Meinung des ADAC sollten die Zu- und Abfahrten von Rastplätzen auf deutschen Autobahnen stärker kontrolliert werden.  © Michael-Günter Bölsche/dpa

Zwei Anlagen, die überprüft werden sollten, hätten die Tester nicht mal unter die Lupe nehmen können, weil es für sie selbst keine Parkmöglichkeit gab.

Bei 13 von 18 in NRW untersuchten Rastplätzen an der A1, A2, A3, A4, A45 und A61 stellte der ADAC den Angaben nach schwerwiegende Parkverstöße fest.

Auf der Anlage "Hasbacher Höhe" bei Bergneustadt an der A4 etwa hätten bis zu vier Lkw gleichzeitig in der Ein- und Ausfahrt oder auf dem Seitenstreifen der Autobahn geparkt. Auf der A3 an den Rastplätzen "Ohligser Heide West" bei Hilden, "Siegburg West" und "Logebachtal West" im Siebengebirge seien es bis zu drei gewesen.

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Auf 16 Anlagen standen Fahrzeuge auf nicht für sie zugelassenen Parkflächen oder im absoluten Halteverbot, wie der Autoclub weiter berichtete.

Mehr als 30 Verstöße zur gleichen Zeit hätten die Kontrolleure auf den Rastplätzen "Lichtendorf Nord" bei Schwerte, "Rhynern Süd" bei Hamm und "Frechen Süd" beobachtet.

Das illegale Abstellen in den Zu- und Abfahrten von Rastplätzen und auf Seitenstreifen müsse stärker kontrolliert und geahndet werden, verlangte Suthold. Dazu brauche die Polizei mehr Personal. Außerdem forderte der ADAC von der Politik einen zügigeren Aus- und Neubau von Lkw-Stellplätzen.

Titelfoto: Arnulf Stoffel/dpa

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