Lkw-Falschparker sorgen an NRW-Raststätten für Gefahr, ADAC übt scharfe Kritik
Köln - Auf vielen Rastplätzen an Autobahnen in Nordrhein-Westfalen herrschen laut einer Analyse des ADAC katastrophale Zustände wegen falsch parkender Lastwagen.
Teils entstünden so hochriskante Situationen, teilte der Autoclub am Dienstag in Köln mit. Etwa, wenn Laster im Ein- und Ausfahrtbereich der Anlagen abgestellt seien oder auf dem Seitenstreifen der Autobahn.
Zu Unmut bei Autofahrern führen immer wieder auch Lastwagen, die auf nicht für sie freigegebenen Parkflächen wie Pkw- oder Wohnmobil-Stellplätzen stehen. "Überall sind Rastanlagen verstopft", kritisierte Roman Suthold, Verkehrsexperte des ADAC in NRW.
Doch wenn Lkw etwa an Ein- und Ausfahrten stünden, gebe es immer wieder schreckliche Unfälle. "Warum machen manche Fahrer das trotzdem? Dahinter steckt oft die pure Verzweiflung, weil einfach kein Parkplatz gefunden wurde", so Suthold.
Die Suche nach einer Stellfläche, um vorgeschriebene Ruhezeiten einzuhalten, setze die Fahrer unter Druck.
"Die Stellplätze reichen hinten und vorne nicht und das, obwohl das Problem seit Jahrzehnten bekannt ist und sich zunehmend verschärft", monierte der ADAC-Verkehrsexperte.
ADAC fordert stärkere Kontrolle von Rastplätzen
Zwei Anlagen, die überprüft werden sollten, hätten die Tester nicht mal unter die Lupe nehmen können, weil es für sie selbst keine Parkmöglichkeit gab.
Bei 13 von 18 in NRW untersuchten Rastplätzen an der A1, A2, A3, A4, A45 und A61 stellte der ADAC den Angaben nach schwerwiegende Parkverstöße fest.
Auf der Anlage "Hasbacher Höhe" bei Bergneustadt an der A4 etwa hätten bis zu vier Lkw gleichzeitig in der Ein- und Ausfahrt oder auf dem Seitenstreifen der Autobahn geparkt. Auf der A3 an den Rastplätzen "Ohligser Heide West" bei Hilden, "Siegburg West" und "Logebachtal West" im Siebengebirge seien es bis zu drei gewesen.
Auf 16 Anlagen standen Fahrzeuge auf nicht für sie zugelassenen Parkflächen oder im absoluten Halteverbot, wie der Autoclub weiter berichtete.
Mehr als 30 Verstöße zur gleichen Zeit hätten die Kontrolleure auf den Rastplätzen "Lichtendorf Nord" bei Schwerte, "Rhynern Süd" bei Hamm und "Frechen Süd" beobachtet.
Titelfoto: Arnulf Stoffel/dpa