Nach Kugelhagel in Essen: NRW-Landtagspräsident Kuper verurteilt Anschlag auf Rabbinerhaus
Düsseldorf - Der Präsident des nordrhein-westfälischen Landtags hat die Schüsse auf ein Nebengebäude an der Alten Synagoge in Essen verurteilt.
"Jüdisches Leben in Nordrhein-Westfalen ist ein selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft", sagte André Kuper (61) zu Beginn der Landtagssitzung am Mittwoch in Düsseldorf. "Wir, die Abgeordneten, verurteilen den erneuten, offensichtlich antisemitisch motivierten Anschlag zutiefst."
Kuper begrüßte den Vorstandsvorsitzenden der Jüdischen Kultusgemeinde Essen, Schalwa Chemsuraschwili. Dieser verfolgte die Sitzung von der Zuschauertribüne aus, Antisemitismusbeauftragte Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (71) ebenfalls.
In einer Aktuellen Stunde diskutieren die Abgeordneten am Vormittag über einen Antrag, wie Antisemitismus entschieden bekämpft werden kann. CDU, SPD, Grüne und FDP hatten den Antrag gemeinsam verfasst.
Sie betonen, es sei eine politische und gesamtgesellschaftliche Aufgabe, dafür zu sorgen, dass Jüdinnen und Juden ohne Angst in Deutschland leben könnten.
Ermittler gehen bei den Schüssen auf das frühere Rabbinerhaus in der Nacht zum vergangenen Freitag davon aus, dass es sich um eine extremistisch und antisemitisch motivierte Tat handelt.
Titelfoto: Justin Brosch/ANC-NEWS/dpa