Seit Juni 4,5 Prozent rauf: Arbeitslosenquote in NRW steigt unermüdlich

Düsseldorf - Die Folgen des Ukraine-Krieges machen sich auch auf Nordrhein-Westfalens Arbeitsmarkt bemerkbar.

Im bevölkerungsreichsten Bundesland sind fast 700.000 Menschen arbeitslos - auch der Ukraine-Krieg spielt dabei eine Rolle.
Im bevölkerungsreichsten Bundesland sind fast 700.000 Menschen arbeitslos - auch der Ukraine-Krieg spielt dabei eine Rolle.  © Oliver Berg/dpa

Im Juli waren im Bundesland 687.723 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 4,5 Prozent (rund 30.000) mehr als im Vormonat, wie die NRW-Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am heutigen Freitag in Düsseldorf mitteilte. Hauptgrund ist, dass inzwischen viele ukrainische Geflüchtete registriert und als arbeitslos gemeldet sind.

Die Arbeitslosenquote stieg um 0,3 Prozentpunkte auf 7 Prozent. Schon im Juni war die Quote geklettert. Vor einem Jahr war die Lage schlechter als derzeit gewesen, damals lag die Quote bei 7,4 Prozent.

Normalerweise liegt der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Sommer daran, dass sich junge Menschen nach dem Ende ihrer Ausbildung für eine Übergangszeit jobsuchend melden. Durch den Ukraine-Effekt stieg die Arbeitslosigkeit nun aber stärker an als üblich.

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Geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer haben seit Juni die Möglichkeit, in den Jobcentern Grundsicherung für Arbeitssuchende zu beantragen. Zuvor hatten sie Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten.

175.000 offene Stellen in Nordrhein-Westfalen

Bei der Betreuung der Ukrainerinnen und Ukrainer in den Jobcentern hätten zunächst "Leistungen zum täglichen Leben, die Kosten für Unterkunft und Heizung im Vordergrund" gestanden, sagte der Chef der NRW-Regionaldirektion, Torsten Withake (55). Die nächsten Schritte seien nun, die Menschen zum Arbeitsmarkt zu beraten, Qualifizierungen zu vermitteln und den notwendigen Spracherwerb zu unterstützen. "Die ukrainischen Geflüchteten treffen bei uns auf einen aufnahmefähigen Arbeitsmarkt vor allem für qualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer", sagte Withake.

Generell haben Fachkräfte in Nordrhein-Westfalens Arbeitsmarkt weiter gute Karten, eine Festanstellung zu finden. Denn bei den Arbeitsagenturen sind rund 175.000 offene Stellen gemeldet.

Titelfoto: Oliver Berg/dpa

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