Wegen kalter Monate: NRW rechnet mit weiteren Ukraine-Flüchtlingen im Herbst und Winter

Düsseldorf - Das nordrhein-westfälische Flüchtlingsministerium bereitet sich auf einen vermehrten Zuzug von Ukraine-Kriegsflüchtlingen in Herbst und Winter vor.

NRW bereitet sich für die kommenden Monate auf weitere Kriegsflüchtlinge vor.
NRW bereitet sich für die kommenden Monate auf weitere Kriegsflüchtlinge vor.  © Antti Aimo-Koivisto/Lehtikuva/dpa

Bislang sei noch keine flächendeckende Überlastung zu verzeichnen, teilte das Ministerium am Montag in Düsseldorf mit. Einzelne Kommunen hätten aber bereits signalisiert, dass sie keine weiteren Menschen aufnehmen könnten.

Zurzeit gibt es für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine 4040 Plätze in den Landesunterkünften. Diese Zahl soll kurzfristig spürbar erhöht werden, um die Kommunen zu entlasten, wie es aus der Behörde von Flüchtlingsministerin Josefine Paul (40, Grüne) hieß.

Infolge des anhaltenden Krieges in der Ukraine müsse mit weiteren Flüchtenden gerechnet werden - auch aufgrund der kalten Jahreszeit.

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Bislang sind den Angaben zufolge knapp 215.000 Personen aus der Ukraine in NRW registriert. In Landesunterkünften befinden sich demnach aktuell 2174 Ukrainer.

"Die Personen werden im Schnitt eine bis zwei Wochen in den Landesunterkünften untergebracht", berichtete das Ministerium. Die derzeitige Aufnahmequote von rund 21 Prozent entspricht dem Soll Nordrhein-Westfalens im bundesweiten Verteilsystem.

Nordrhein-Westfalen will weiter Flüchtlinge aufnehmen

In einem Brief an das Bundesinnenministerium (BMI) hatte das NRW-Flüchtlingsministerium vor einigen Wochen kritisiert, dass sich einige Länder trotz Unterquote für die Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine hätten sperren lassen und die Menschen nach NRW weiterschickten.

Inzwischen gebe es aber eine Verständigung zwischen Bund und Ländern, gemeinsam wieder zu einer regulierten und koordinierten Verteilung zu kommen, berichtete das Düsseldorfer Ministerium. Klar sei: "Nordrhein-Westfalen hat immer Geflüchtete aufgenommen und will weiter aufnehmen, steht also ganz klar zu seiner humanitären Verpflichtung."

Titelfoto: Antti Aimo-Koivisto/Lehtikuva/dpa

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