Wüst will Baumanagerin Brandes zur NRW-Verkehrsministerin ernennen

Düsseldorf – Der neue nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (46, CDU) benennt am Donnerstag die Ministerinnen und Minister seiner schwarz-gelben Koalition.

Der neue nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (46, CDU).
Der neue nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (46, CDU).  © Rolf Vennenbernd/dpa

Die international tätige Baumanagerin Ina Brandes (44) soll Verkehrsministerin in Wüsts Kabinett werden.

Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Regierungskreisen.

Wüst will die Infrastrukturexpertin demnach zusammen mit allen anderen Ministerinnen und Ministern ernennen.

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Die in Dortmund geborene Brandes, die seit vielen Jahren CDU-Mitglied ist, war zwischen 2011 und 2020 Sprecherin der Geschäftsführung des schwedischen Planungskonzerns Sweco.

Wüst hatte das Verkehrsministerium seit Sommer 2017 im Kabinett seines Vorgängers Armin Laschet (60, CDU) selbst geleitet, bevor der 46-Jährige am Mittwoch im Landtag zum neuen Regierungschef gewählt worden war.

Auf den weiteren Posten der schwarz-gelben Ministerriege will Wüst demnach keine Veränderungen vornehmen. Im Anschluss an die erste Kabinettssitzung unter seiner Leitung sollen Einzelheiten bei einer Pressekonferenz (12.45 Uhr) vorgestellt werden.

Wüst muss auch Landtagswahl angehen

Hendrik Wüst (46, CDU, r.) hat das Amt als NRW-Ministerpräsident von Armin Laschet (60, CDU) übernommen.
Hendrik Wüst (46, CDU, r.) hat das Amt als NRW-Ministerpräsident von Armin Laschet (60, CDU) übernommen.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Gleich im ersten Wahlgang hatte Wüst bei der geheimen Abstimmung die notwendige Mehrheit von 100 Stimmen übertroffen. Die schwarz-gelben Regierungsfraktionen haben im Düsseldorfer Landtag nur eine hauchdünne Mehrheit von einer Stimme.

Für den kommenden Mittwoch (3. November) ist bereits Wüsts erste Regierungserklärung angekündigt. Als größte Herausforderungen sieht er die Bewahrung der Schöpfung und den Klimaschutz.

Außerdem hatte er in seiner Dankesrede nach der Vereidigung weitere Themen genannt: die Bewältigung der Pandemie, den Wiederaufbau nach der Flut, wirtschaftliche Stärke und Innovation, Digitalisierung, steigende Preise und bezahlbaren Wohnraum.

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Die nächste Landtagswahl steht in NRW am 15. Mai 2022 an. Wüst hat bereits deutlich gemacht, dass er seine Partei auch in eine neue Regierung führen möchte.

Wüst belässt Sitz der Staatskanzlei im Landeshaus

Hendrik Wüst (46, CDU) will den Sitz der Staatskanzlei nicht wieder ändern.
Hendrik Wüst (46, CDU) will den Sitz der Staatskanzlei nicht wieder ändern.  © Oliver Berg/dpa

Nach einigem Hin und Her zum Sitz der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei in den vergangenen Wahlperioden setzt Wüst auf Beständigkeit.

"Egal, was der Flurfunk in den letzten Wochen dazu gemeldet haben mag: Die Staatskanzlei wird auch in Zukunft Ihren Sitz im Landeshaus haben", versicherte der Regierungschef in einer Video-Botschaft an rund 550 Mitarbeiter der Staatskanzlei sowie der Landesvertretungen Berlin und Brüssel.

Wüsts Amtsvorgänger Laschet war aus dem exklusiven gläsernen Büroturm Stadttor zurück in das alte Staatskanzleigebäude gezogen, von dem aus zuletzt auch Johannes Rau (†75, SPD) und weitere Vorgänger ihre Amtsgeschäfte geführt hatten. Raus Nachfolger Wolfgang Clement (†80, SPD) war direkt nach dessen Amtsübernahme von Rau mit der Staatskanzlei ins Stadttor gewechselt.

An dem teuren Umzug und dem langjährigen Mietvertrag hatte es damals viel Kritik gegeben - auch daran, dass "ein Ministerpräsident nicht zur Miete" in einem Büroturm mit Ärzten, Restaurants und Firmen untergebracht sein sollte.

Im Stadttor-Büro der ehemaligen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (60, SPD) mit weitem Blick über den Düsseldorfer Medienhafen hat bislang Wüst als Verkehrsminister gearbeitet.

Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa

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