Havarie: Darum lief der Containerriese "Mumbai Maersk" auf Grund

Wangerooge - Der Havarie des Containerschiffes "Mumbai Maersk" vor der Nordseeinsel Wangerooge ist vor einem Jahr nach ersten Unfallermittlungen ein missglücktes Wendemanöver vorausgegangen.

Das Containerschiff "Mumbai Maersk" liegt umringt von Schleppern in der Nordsee.
Das Containerschiff "Mumbai Maersk" liegt umringt von Schleppern in der Nordsee.  © Sina Schuldt/dpa

Das geht aus einem Zwischenbericht der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) hervor, den die Hamburger Behörde am Mittwoch veröffentlichte.

Demnach kam es zu dem Unfall, bevor der knapp 400 Meter lange Containerriese am 2. Februar 2022 in den schmalen Fahrwasserabschnitt Neue Weser nach Bremerhaven einfahren wollte.

Zu ähnlichen Erkenntnissen war auch die Wasserschutzpolizei in ihren Ermittlungen unmittelbar nach dem Unfall gekommen.

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Laut dem Zwischenbericht wurde der "Mumbai Maersk" bei der Anfahrt nach Bremerhaven per Funk mitgeteilt, dass der für das Schiff vorgesehene Liegeplatz noch belegt war.

Das tideabhängige Schiff mit einem Tiefgang von 12,80 Metern drehte daraufhin noch vor dem engen Fahrwasser, um auf eine Freigabe zum Einlaufen zu warten. Kurz nach diesem Wendemanöver erhielt die "Mumbai Maersk" dann das Signal, nun doch nach Bremerhaven einfahren zu können.

Das daraufhin erneut eingeleitet Wendemanöver auf den ursprünglichen Kurs misslang nach Angaben der Bundesstelle und das Frachtschiff lief im flachen Gewässer auf einen Spülgrund für Baggergut auf.

Die "Mumbai Maersk" konnte erst Tage später freigeschleppt werden. Spätere Untersuchungen am Schiff ergaben, dass es außer Farbabrieb nach dem Unfall keine Schäden aufwies.

Abschließender Untersuchungsbericht steht noch aus

Der abschließende Untersuchungsbericht steht noch aus. Nach EU-Vorgaben müssen laut der Bundesstelle Untersuchungsberichte zu sehr schweren Seeunfällen, wie auch die Havarie der "Mumbai Maersk" eingestuft worden ist, aber binnen eines Jahres veröffentlicht werden.

Da diese Vorgabe im Fall der "Mumbai Maersk" nicht eingehalten werden konnte, soll der Zwischenbericht über die Untersuchungen informieren, wie die Bundesstelle mitteilte.

Zu Verantwortlichkeiten machte der Bericht keine Angaben.

Titelfoto: Sina Schuldt/dpa

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