Rettungsversuch gescheitert: Delfin stirbt in Nordsee-Hafen

Meldorf/Büsum - Große Trauer um einen seltenen Gast in der Nordsee: Ein Echter Delfin (Delphinus delphis) ist am Sonntag bei Büsum im Kreis Dithmarschen verendet.

Vermutlich geht der Tod dieses Delfins auf das Konto der Menschen.
Vermutlich geht der Tod dieses Delfins auf das Konto der Menschen.  © Jill-Marie Langer/Schutzstation Wattenmeer

Am Morgen sei gemeldet worden, dass das Tier bei ablaufendem Wasser auf das Watt an der Badestelle in der Meldorfer Bucht geraten sei, teilte die Schutzstation Wattenmeer mit. Ein Seehundjäger und eine Expertin vom Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) in Büsum wurden zur Hilfe geholt.

Da das knapp ausgewachsene Tier nicht verletzt und nicht abmagert war, wurde es den Angaben zufolge zum näher am offenen Meer liegenden Büsumer Außenhafen transportiert und dort wieder ins Wasser gelassen.

Das orientierungslose Tier verirrte sich allerdings wieder in den Museumshafen, wo sich zahlreiche Schaulustige versammelten. Hier geriet es erneut ins schlickige Flachwasser.

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Rettern gelang es zunächst den Delfin in Richtung Schleuse zu bewegen, wo er allerdings starb.

Nach Angaben der Schutzstation war die Anspannung samt Lärm vom Kai und Schraubengeräuschen mehrerer Schiffe für das Tier möglicherweise zu viel. Es wurde geborgen und wird am ITAW nun noch genauer untersucht. Echte Delfine sind den Angaben zufolge in der Deutschen Bucht selten.

Titelfoto: Jill-Marie Langer/Schutzstation Wattenmeer

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