So viele verwaiste Seehundbabys wie noch nie: Darauf sollten Nordsee-Urlauber jetzt achten

Norddeich - Angesichts des erwarteten Besucher-Ansturms an der Nordseeküste und auf den Inseln zu Pfingsten warnt der Leiter der Tierpflege in der Seehundstation Norddeich davor, Seehunden zu nahezukommen.

Angesichts des erwarteten Besucher-Ansturms an der Nordseeküste und auf den Inseln zu Pfingsten wird davor gewarnt, Seehunden zu nahezukommen.
Angesichts des erwarteten Besucher-Ansturms an der Nordseeküste und auf den Inseln zu Pfingsten wird davor gewarnt, Seehunden zu nahezukommen.  © Sina Schuldt/dpa

"Die Tiere brauchen jetzt viel Ruhe kurz vor der Geburt", sagte Tim Fetting am Freitag. Die Geburtensaison dauert in der Regel von Anfang Mai bis Ende Juli.

Menschen sollten von den Seehunden mindestens 300 Meter entfernt bleiben. Sobald Jungtiere auf der Welt seien, sollten sie nicht fotografiert und auf keinen Fall angefasst werden.

Jede Störung könne dazu führen, dass sie verwaisen. Anders als bei der Seehundstation in Friedrichskoog in Schleswig-Holstein seien in Niedersachsen bisher noch keine Heuler aufgenommen worden, sagte Fetting.

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Die Seehundstation in Norddeich hatte 2022 nach eigenen Angaben so viele mutterlose Jungtiere, sogenannte Heuler, aufgezogen wie noch nie: Insgesamt waren es 199.

Im Durchschnitt seien es sonst 80 bis 150 pro Jahr, sagte Fetting.

Grund für die hohe Zahl könnte der wieder stärker gewordene Tourismus nach der Corona-Pandemie und die damit verbundenen vermehrten Störungen gewesen sein.

Titelfoto: Sina Schuldt/dpa

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