Urlaubs-Hotspot! Schleswig-Holstein platzt aus alles Nähten

Kiel – An diesem Wochenende ist Ferienhalbzeit in Deutschland. Alle Bundesländer haben Sommerferien, auch in Bayern beginnen die Ferien am Montag. Das ist auch im Urlaubsland Schleswig-Holstein zu spüren.

Urlauber und Tagestouristen genießen das Sommerwetter am Ostseestrand in Travemünde.
Urlauber und Tagestouristen genießen das Sommerwetter am Ostseestrand in Travemünde.  © Marcus Brandt/dpa

Das Land sei besonders an den Hotspots sehr gut gebucht, viele Quartiere seien ausgelastet, sagte Manuela Schütze, Pressesprecherin der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein (TASH).

Allerdings berichteten viele Orte, dass die Zahl der Tagesgäste geringer sei als in den Vorjahren. Über die Gründe dafür könne man nur spekulieren, sagte sie.

"Generell liegt die Auslastung in Schleswig-Holstein je nach Region zwischen 70 und 90 Prozent", sagte Schütze. "Einige besonders beliebte Orte an den Küsten sind derzeit ausgebucht, andere haben noch freie Kapazitäten."

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So ist die Ostseeinsel Fehmarn nach Angaben von Tourismusdirektor Oliver Behncke sehr gut gebucht. Obwohl die Nachfrage etwas geringer sei als 2020 und 2021, seien die vom Tourismus-Service Fehmarn vermittelten Quartiere zu mehr als 97 Prozent ausgelastet, sagte er.

Es sei jedoch spürbar, dass die Gäste sparsamer geworden sein, sagte er. "Sie fragen vermehrt auch in der Hauptsaison nach Ferienwohnungen für weniger als eine Woche", sagte er. "Deshalb wünschen wir uns eine höhere Bereitschaft von Ferienwohnungsvermietern, auf diese Wünsche einzugehen" sagte Behncke.

"Auch in der Gastronomie sind die Gäste preisbewusster als in früheren Jahren. Wir vermuten, dass das an der gesamten Verteuerung von Waren und Dienstleistungen liegt", sagte er.

Lübeck und Travemünde bei Urlaubern sehr gefragt

In Lübeck sind die Unterkünfte zu mehr als 90 Prozent ausgelastet.
In Lübeck sind die Unterkünfte zu mehr als 90 Prozent ausgelastet.  © Stefan Sauer/dpa

"Die Preissensibilität der Gäste ist sehr unterschiedlich", sagte auch Schütze. Einerseits berichteten Touristiker vor Ort, dass eine Zurückhaltung bei den Urlaubsausgaben zu spüren sei. In anderen Orten sei davon nichts zu spüren.

"Von dort ist zu hören, dass auch kostenpflichtige Freizeitangebote sehr gut besucht sind, E-Bikes viel nachgefragt werden und offenbar die Stimmung vorherrscht, dass man sich im Urlaub etwas gönnen will", sagte die TASH-Sprecherin. "Gespart wird eher vor oder nach dem Urlaub."

Traditionell kommen die meisten Schleswig-Holstein-Urlauber nach wie vor aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen. "Bei uns auf Fehmarn kommen rund 30 Prozent der Gäste aus Niedersachsen, gefolgt von 28 Prozent aus Nordrhein-Westfalen", bestätigte Behncke.

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Auffällig sei die relativ hohe Anzahl von Gästen aus Schleswig-Holstein, die im eigenen Bundesland Urlaub machten, sagte Doris Wilmer-Huperz, Sprecherin der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht. In dieser Marketingorganisation sind sieben Ferienorte an der Lübecker Bucht und im Hinterland zusammengeschlossen.

Auch die Hansestadt Lübeck und ihr Seebad Travemünde sind bei Touristen nach wie vor sehr gefragt. "In Lübeck sind bis Mitte August alle Unterkünfte aus unserer Vermittlung belegt, wir liegen bei einer Auslastung von mehr als 90 Prozent", sagte Wibke Borns von der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH (LTM). Ähnliches gilt nach Angaben der TASH auch für die Nordseeküste. Ob St. Peter-Ording, Föhr oder Amrum - sie alle berichten für die Zeit bis Mitte August von einer sehr guten Auslastungen.

In allen Orten herrscht den Angaben zufolge gute Stimmung bei den Urlaubern. "Nach den coronabedingten Beschränkungen haben die Menschen Lust, Neues zu entdecken und dem Alltag für eine Weile zu entfliehen", sagte Schütze. "Dementsprechend ist die Stimmung bei den Gästen überall gut. Sie sind entspannt und genießen ihren Urlaub."

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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